Hexensabbat Börse – der große Verfallstag

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Was ist der Hexensabbat an der Börse?

Der Hexensabbat an der Börse und berüchtigt und gefürchtet zugleich. Jedoch hat der Hexensabbat nichts mit der schwarzen Magie zu tun, sondern die Börse verhält sich aus anderen Gründen verrückt. Der Hexensabbat ist das Synonym für den großen Verfallstag an der Börse. An diesem speziellen Tag verfallen auf einmal besonders große Mengen an Futures und Optionen. Das ist der Grund, warum die Börse in dieser Zeit wie verhext ist und teilweise aus unerfindlichen Gründen schwankt.

Diese große Volatilität, die mit dem Hexensabbat einhergeht, ist auch Grund für die Entstehung des Namens. Börsianer prägten im Laufe der Zeit den Hexensabbat als Begriff für den großen Verfall von Optionen und Futures, weil sich die Börse an diesem Tag wild hin und her schwanken kann. Doch der große Verfall hat nichts mit Magie zu tun, sondern ist ein regelmäßiges Ereignis an mehreren Börsen weltweit. An jedem dritten Freitag im Quartal verfallen gleichzeitig viele Optionen an verschiedenen Börsen weltweit und lassen die Aktienkurse stark schwanken.

Wieso wird der Options-Verfalltag an der Börse auch Hexensabbat genannt?

Die Börse kann sich manchmal irrational verhalten. So scheint es zumindest. Auch wenn zu normalen Zeiten die Börse manchmal nicht das macht, was man erwartet, kann dies an bestimmten Tagen im Jahr sogar noch gesteigert werden. An jeden dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember verfallen am gleichen Tag eine große Anzahl an Optionen und Future Kontrakten gleichzeitig. Dieses Auslaufen der Optionen wird auch Verfallstag oder Fälligkeitstag genannt.

Wenn Optionen auslaufen, müssen die Verkäufer der Optionen diese glattstellen. Das bedeutet, dass im Vorfeld große Transaktionen an der Börse stattfinden, die den Markt in bestimmten Situationen stark schwanken lässt. Selbst die allerbesten Profis können sich dann die Kursverläufe an den Börsen nicht mehr erklären. Aus diesem Grund etablierten Börsianer den Begriff des Hexensabbats. Der Hexensabbat gilt seither als ein ganz besonderer Tag an der Börse, an dem man den Markt besser von der Seitenlinie betrachtet. Das Risiko an diesem Tag Geld zu verlieren ist sogar für Profis zu groß.

Was ist der große Verfallstag?

Am großen Verfallstag laufen eine Vielzahl von Optionen und Futures auf Indizes und Einzelaktien aus. Das bedeutet, dass an diesem Tag deutlich mehr Aktien gehandelt wird als sonst üblich. Der Grund ist, dass Optionen und Futures bedingte Termingeschäfte sind. Hier wird eine Art Vertrag zwischen zwei Parteien abgeschlossen, wobei der Käufer der Option über die Ausübung der Option entscheidet. Neben dem großen Verfallstag gibt es auch einen kleinen Verfallstag, der einige Unterschiede aufweist.

Während beim großen Verfallstag Optionen UND Futures auf Einzelaktien UND Indizes auslaufen, verfallen beim kleinen Verfallstag nur Futures auf Einzelaktien. Die Auswirkungen auf den Markt sind hier deutlich geringer, weshalb der kleine Verfallstag auch nicht so bedeutsam ist wie der große Verfallstag. Ein weiterer Unterschied zwischen dem großen und kleinen Verfallstag ist die Häufigkeit. Der kleine Verfallstag findet jeden Monat am dritten Freitag statt. Der große Verfallstag, also der Hexensabbat, findet nur alle 3 Monate am dritten Freitag im Monat statt.

Auch wenn sich die Börsen teilweise sehr wild verhalten, wenn es zu einem Hexensabbat kommt, läuft der große Verfallstag hinter den Kulissen sehr geordnet ab. Abhängig von der Börse, an denen die Optionen gehandelt werden, verfallen sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten und zu einer festgelegten Reihenfolge. An der Eurex zum Beispiel, verfallen zuerst alle Optionen auf die Indizes und danach die Optionen und Derivate auf Einzelaktien. In den USA ist das Gegenteil der Fall. Hier verfallen alle Optionen und Futures zwischen 15 und 16 Uhr New Yorker Ortszeit, weshalb hier die Auswirkungen spürbarer sein können.

Welche Auswirkungen hat der Hexensabbat auf die Börse?

Die Auswirkungen des Hexensabbats auf die Börse können teilweise erheblich sein. Bei manchen Hexensabbate ist die Schwankung an der Börse nicht viel anders zu den Tagen davor und danach. Es gibt jedoch auch Hexensabbate, an denen die Schwankungen sehr stark ausgeprägt ist und die Volatilität deutlicher größer ist als normal. Aber nicht nur am großen Verfallstag selbst kann die Volatilität sehr groß sein. Schon Tage davor und auch einige Tage danach können die Kurse noch stark schwanken.

Institutionelle Anleger versuchen teilweise schon vor dem großen Verfallstag, die Märkte in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. Auch Verkäufer von Optionen werden im Vorfeld des Verfallstags am Markt aktiv und decken sich eventuell mit Aktien ein. Während des Hexensabbats wechseln viele Aktien den Besitzer, weshalb auch nach dem eigentlichen Verfallstag die Handelsaktivitäten und damit die Volatilität erhöht sein kann.

Auch wenn die großen Schwankungen manchmal zu Verunsicherungen am Markt führen kann, ändert der Hexensabbat meist nichts an langfristigen Trend. Während für langfristige und unerfahrene Investoren der Hexensabbat nervenaufreibend sein kann, so birgt er für Trader lukrative Chancen dank der großen Volatilität. Jedoch ist das Risiko durch die starken Schwankungen Geld zu verlieren ebenfalls gegeben.