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Nachteile beim Trading mit Aktien-CFDs

  • Beitrags-Kategorie:Aktien
  • Lesedauer:6 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Der CFD-Handel präsentiert sich vielen Tradern als lukrative Einnahmemöglichkeit und bietet eine Vielzahl verschiedener Umsetzungsvariationen. Anders, als beim regulären Aktienhandel kann beim Handel mit einem CFD auf steigende, aber auch auf fallende Kurse spekuliert werden. Aktien-CFDs können ferner mit Hebel gehandelt werden, wodurch selbst bei einem nur sehr kleinen Kapitaleinsatz bereits hohe Gewinne erzielt werden können. Wichtig ist jedoch zu Wissen, dass durch den Hebel gleichermaßen auch das Risiko steigt.

CFD-Trading selbst kann an internationalen Märkten betrieben werden. Hierbei stehen dir als potenziellen Trader verschiedene Assets zur Verfügung, die du in Form eines CFDs traden kannst:

  • Aktien-CFDs (CFD auf Dividenden- oder Wachstumsaktien)
  • Rohstoff-CFDs (CFD auf Rohstoffe wie zum Beispiel Gold, Rohöl oder Holz)
  • Forex-CFDs (CFD auf verschiedene Währungspaare wie zum Beispiel EUR/USD)
  • Krypto-CFDs (CFD auf unterschiedliche Kryptowährungen oder Kryptowährungspaare wie zum Beispiel BTC/ETH)
  • ETF-CFDs (CFD auf ETFs wie zum Beispiel den MSCI World)

Beim CFD-Handel an sich kaufst du dich als Trader lediglich in den Kursverlauf des betreffenden Assets ein. Du erwirbst daher kein Besitz am eigentlichen Asset. CFD-Trading bietet dir mitunter hohe Gewinne, aber auch ebenso große Verluste. In den nun folgenden Abschnitten möchten wir dir daher einmal den ein oder anderen Nachteil in puncto CFD-Handel mit auf den Weg geben und worauf du beim CFD Trading besonders Acht geben solltest.

Nachteil 1: Mit Aktien-CFDs erwirbst du keinen Besitz am jeweiligen Unternehmen

Bei einem CFD handelt es sich um einen sogenannten „Differenzkontrakt“. Dieser spiegelt die Kursentwicklung des entsprechenden Assets wider. Der Basiswert kann wie bei Aktien-CFDs zum Beispiel eine Aktie sein oder bei Rohstoff-CFDs ein Rohstoff. Indem du dich in die Kurswerte einkaufst, erwirbst du aber keinen Besitz am eigentlichen Asset. Du erwirbst lediglich eine Forderung, durch die du an der Kursentwicklung des Basiswerts beteiligt bist.

Demnach kannst du auf steigende, aber auch auf fallende Kurse spekulieren – „Long“ für steigende Positionen und „Short“ für fallende Positionen. Da du aber keinen Besitz am jeweiligen Asset erwirbst, bist du bei beispielsweise Aktien-CFDs auch nicht dividenden- oder ausschüttungsberechtigt. Jedoch bieten die meisten CFD-Broker Dividendenanpassungen am Tag der Dividendenausschüttung an.

Nachteil 2: Aktien-CFDs bieten dir keinerlei Stimmrechte

Bei Aktien-CFDs genießt du weiterhin keine sogenannten „Aktionärsprivilegien“. Du bist also nicht stimmberechtigt und kannst bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen nicht bestimmen. Auch wirst du in diesem Kontext nicht zu jährlich stattfindenden Hauptversammlungen eingeladen. Auch wenn das für Kleinaktionäre zunächst nicht wichtig erscheint, ist es bei großen Investoren sehr wichtig ihre Interessen vertreten zu können. Als Aktionär hat man immer auch eine Kontrollfunktion und entlastet auf der Hauptversammlung den Vorstand.

Etwas anders sieht es bei den Dividenden für CFDs aus. Zum Beispiel, wenn du am Dividendenstichtag eine Long-Position auf den jeweiligen Aktien-CFD hältst. Hier zahlen dir einige CFD-Broker einen Barausgleich für die hierfür eigentlich fällige Dividende. Bei Short-Positionen wirkt sich dieser Barausgleich jedoch negative aus. Der CFD-Broker zieht am Dividendenstichtag den Betrag vom Margin-Konto ab.

Nachteil 3: CFD-Handel mit Hebel kann zum Totalverlust führen

Anders als bei anderen Anlageklassen kannst du beim CFD-Trading auch mit Hebel handeln. Hierbei handelt es sich um Fremdkapital, welches du für den Zeitraum deines Trades bei deinem CFD-Broker aufnimmst. Dafür musst du eine „Margin“ hinterlegen, eine sogenannte Sicherheitsleistung. Diese beläuft sich in der Regel auf 3,33 bis 50 Prozent des Ordervolumens, je nach gewähltem Hebel (zum Beispiel 1:2, 1:5, 1:10 oder 1:30).

Durch den angesetzten Hebel kannst du selbst mit geringem Eigenkapitaleinsatz bereits eine hohe Rendite erwirtschaften. Auf der anderen Seite genügen selbst kleinste Kursveränderungen in die für dich negative Richtung, um folgenschwere Verluste zu erleiden. Rutscht die Position nun derartige stark ins Minus, dass deine Margin aufgezehrt wird, so liquidiert der CFD-Broker automatisch deine Position und du erleidest folglich einen Totalverlust.

Der Handel mit Hebel ist daher gefährlich und führt bei unerfahrenen Tradern ohne entsprechende CFD-Trading-Strategie schnell zum Totalverlust. Volatile Märkte sind hier besonders gefährlich und machen den CFD-Handel mit Hebel noch risikoreicher. Hier muss man also Wissen was man tut.

Nachteil 4: Bei einem CFD handelt es sich um kein Investment

Entscheidest du dich für den Handel mit einem CFD, tätigst du außerdem kein Investment. Denn folgende Kriterien macht ein Investment insgesamt aus:

  • es ist langfristig und nachhaltig angelegt
  • du versprichst dir langfristige Wertsteigerungen davon
  • es erwirtschaftet dauerhaft passive Erträge für dich (zum Beispiel in Form von Dividenden oder Ausschüttungen)
  • es benötigt nicht deine beständige Aufmerksamkeit

Das CFD-Trading ist daher eine rein spekulative Angelegenheit. Du kaufst dich zu einem günstigen Zeitpunkt ein und spekulierst auf kurzfristige Gewinne, um die jeweilige Position schnell wieder schließen zu können. So tätigst du pro Tag stellenweise mehrere hundert Trades, die zudem deine vollste Aufmerksamkeit erfordern. Auf der anderen Seite profitierst du nur in Ausnahmefällen von Dividendenzahlungen.

Nachteil 5: Der CFD-Handel verursacht bei langer Haltedauer hohe Gebühren

Zu guter Letzt das Thema Gebühren: CFD-Trading ist für klassisches Intraday-Trading gedacht. Das heißt, dass du deine Positionen in der Regel weniger als einen Tag hältst und eher mehrere Positionen in kurzer Zeit öffnest und auch wieder schließt. Durch diese Methode soll der Trader mehrere kleine oder große Gewinne in kurzer Zeit realisieren – klassisches Spekulieren also. CFD-Trading ist daher sehr gut für das Daytrading geeignet.

Kommt es in Folge eines Trades jedoch zu einem Halten deiner Position über Nacht, so werden oft zusätzliche Gebühren wie zum Beispiel „Übernachtfinanzierungen“ fällig. Dabei handelt es sich um Zinszahlungen, die der CFD-Broker an dich weiterleitet, da beim CFD-Handel mit Hebel teils mit großen Mengen Fremdkapital gehandelt wird.

Weitere Kosten im Handel sind die oft hohen Spreads, die beim CFD-Trading anfallen. Hierbei handelt es sich um Kursabschläge, die du zahlst, sobald du den Trade eingehst. Diese unterscheiden sich bei den verschiedenen CFD-Brokern. Auch variieren die Spreads teils stark, abhängig welchen Basiswert man handelt. So sind die Spreads bei Forex-CFDs eher geringer als bei sehr volatilen Aktien-CFDs.