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Soll ich CFDs oder doch besser Aktien handeln?

  • Beitrags-Kategorie:Aktien
  • Lesedauer:7 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Bei der Gestaltung individueller Kapitalanlagestrategien kommt immer wieder die Frage auf, ob beim Vermögensaufbau entweder auf die Anlageklasse Aktien oder doch lieber mit CFDs spekuliert werden sollte? Grundsätzlich handelt es sich hierbei um zwei völlig verschiedene Dinge. Das eine ist spekulieren, das andere eher investieren.

Doch zunächst: Was ist überhaupt ein CFD und wie funktioniert der CFD-Handel? Bei einem CFD handelt es sich um einen Differenzkontrakt (oder auch: Contract for Difference), bei dem der potenzielle Anleger auf den Kursverlauf des zugrunde liegenden Basiswerts selbst spekuliert. Die Haltezeit bei einem CFD beträgt oftmals nur wenige Minuten, Stunden bis Tage. CFDs können entweder „Long“ (auf steigende Kurse) oder „Short“ (auf fallende Kurse) getradet werden. Das CFD-Trading kann zudem gehebelt werden. In der EU sind hierfür Hebel bis zu 1:30 beim Forex-Trading erlaubt.

Im Gegensatz dazu beschreibt der Aktienhandel eher eine Form des Investierens, bei dem der potenzielle Anleger langfristig in bestimmte Unternehmensaktien investiert. Auch dieser können zwischenzeitlich natürlich gehandelt werden, beziehungsweise können diese ebenfalls „Long“ oder „Short“ gehandelt werden mithilfe von Zertifikaten und Optionsscheinen.

Welche Anlageklasse eignet sich nun besser für Privatanleger? Innerhalb der nun folgenden Abschnitte soll sich daher einmal intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt werden.

Die wichtigsten Merkmale und Möglichkeiten von Aktien auf einen Blick:

Aktien an sich eignen sich eher für einen langfristigen Anlagehorizont. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit für eine positive Rendite beim Aktienkauf umso größer, je länger dieser vom Anleger gehalten werden. Ab 10 Jahre Haltedauer ist in der Regel mit einer positiven Rendite zu rechnen, sofern es sich um ein solides Unternehmen mit einer guten Geschäftsstrategie handelt.

Natürlich können Aktien aber auch zu jedem beliebigen Zeitpunkt verkauft oder neu hinzugekauft werden. Neben dem CFD-Trading kann so auch Aktien-Trading betrieben werden.

Da Aktien eher langfristige Investitionsobjekte sind, werden diese gern für den langfristigen Vermögensaufbau genutzt. Zu unterscheiden gilt es dabei zwischen Dividendenaktien und Wachstumsaktien. Während Dividendenaktien dem Anleger in regelmäßigen Abständen Ausschüttungen in Form von Dividenden bieten, so reinvestieren Wachstumsaktien die Unternehmensgewinne direkt wieder ins Unternehmen.

Auch bei Aktien ist ein potenzieller Totalverlust natürlich jederzeit möglich. Schließlich steht hinter einer Aktie nur ein einziges Unternehmen, wodurch das individuelle Aktieninvestment ein Klumpenrisiko bergen kann. Jedoch lässt sich das Risiko deutlich minimieren, indem in einen möglichst breit gefächerten Aktienkorb investiert wird.

Die wichtigsten Merkmale und Möglichkeiten von CFDs auf einen Blick:

Im Gegensatz dazu eignet sich ein CFD eher für die kurzfristige Spekulation. Der potenzielle Anleger erwirbt hier keinen anteiligen Besitz an einem Unternehmen, sondern kauft sich lediglich in den Kursverlauf ein. CFD-Trading kann daher als Spekulation verstanden werden.

Mit diversen Hebelmöglichkeiten kann der Trader im CFD-Handel seine Eigenkapitalrentabilität steigern, was aber auch mit einem deutlich größeren Risiko einhergeht, als wenn beispielsweise nur mit Eigenkapital in Aktien investiert wird. Das Risiko von größeren Verlusten bis hin zum Totalverlust steht auch hier im Raum!

Da CFD-Trading kurzfristig orientiert ist, eignet es sich unter keinen Umständen für den langfristigen, passiven Vermögensaufbau. CFD-Handel ist eher als aktive Tätigkeit zu verstehen und birgt ein deutlich höheres Risiko als der reine Aktienhandel. Einige Trader betreiben das CFD-Trading als Vollzeitberuf und erwirtschaften ihren Lebensunterhalt damit.

Der Unterschied zwischen Trading und dem Investieren:

Ob du dich für das kurzfristige Spekulieren (CFD-Trading) oder das langfristige Investieren entscheidest, macht einen Riesenunterschied! Beim CFD-Trading geht es beispielsweise darum, kurzfristige Gewinne durch aktives Handeln zu realisieren. Beim Investieren in Aktien geht es eher darum, durch einen passiven Ansatz langfristig Vermögen oder passive Erträge aufzubauen.

Ein Spekulant oder Trader hofft daher auf kurzfristige Gewinne aus seinen Trades, mit welchen dieser beispielsweise seinen Lebensunterhalt bestreitet. Hingegen legt ein Investor sein Geld über einen langen Zeithorizont an und beteiligt sich an diversen Unternehmen, mit der Erwartungshaltung, langfristige Kursgewinne zu erfahren und steigende Dividenden zu verzeichnen. Die Dividenden können im Ruhestand beispielsweise als alternative Rentenzahlungen genutzt werden.

Schlussendlich solltest du dir als potenzieller Anleger oder Trader zunächst im Klaren sein, ob du nun eigentlich traden oder doch lieber investieren möchtest? Beide Varianten bieten Vor-, aber auch Nachteile. Vor allem das CFD-Trading wird demnach als risikoreich und hochspekulativ beschrieben und eignet sich nicht für den langfristigen Vermögensaufbau.

Auch die Umsetzung weicht beim Trading deutlich vom Investmentansatz ab: Der Trader nutzt sein Kapital, um damit kurzfristige Trades einzugehen und diese schnell wieder zu liquidieren. Der Investor legt eher Geld „zur Seite“, um dieses in diverse Anlageobjekte (zum Beispiel Aktien) zu investieren. Dabei kann dieser entweder alles auf einmal investieren oder fortlaufend in Form von Sparplänen (monatlich, quartalsweise oder jährlich sowie in individuellen Zeitabständen).

Warum Investments in Aktien besonders nachhaltig sind:

Innerhalb der vergangenen 125 Jahre konnten Anleger auf dem Aktienmarkt im Schnitt eine Rendite von rund 9,00 Prozent pro Jahr realisieren (keine Garantie!). Bei der Zusammenstellung deines individuellen Aktiendepots solltest du am besten möglichst breit streuen, um dein individuelles Risiko zu senken. Am besten investierst du daher in Aktien aus verschiedenen Branchen, Ländern und Unternehmensgrößen. So kannst du sicherstellen, dich langfristig möglichst nah an der durchschnittlichen Marktrendite zu orientieren.

Auf lange Sicht steigen gute Aktien also mit rund 9,00 Prozent pro Jahr. Auch die durch die Aktien generierten Erträge wachsen im gleichen Atemzug mit. Aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro zum 18. Geburtstag können bis zum Renteneintritt mit 65 Jahren bei durchschnittlicher Marktrendite so schnell rund 575.000 Euro anwachsen.

Langfristig bist du mit guten Aktien also auf der deutlich sicheren und vor allem nachhaltigeren Seite. Diese können dir zum einen dabei helfen, langfristig Vermögen aufzubauen und zum anderen dabei, dir passive Erträge fürs Alter zu schaffen.

Warum sich CFDs nicht als Investment eignen:

Ein CFD eignet sich in jedem Fall nicht als Investment. Da der CFD-Handel eher kurzfristiger Natur ist, solltest du diesen bei deiner langfristigen Investitionsstrategie nicht berücksichtigen. CFD-Trading birgt an sich ein deutlich höheres Risiko, als beispielsweise Aktieninvestments.

Das Risiko eines Totalverlusts wird beim CFD-Trading zudem deutlich gesteigert, indem du hier mit Hebel handeln kannst. Bei einem Hebel handelt es sich um einen kurzfristigen Fremdkapitaleinsatz, den du fürs Trading beim Broker in Form eines Lombardkredits aufnimmst. Dieser schlägt nicht nur mit hohen Gebühren zu Buche, sondern steigert dein Risiko für einen Totalverlust noch einmal deutlich!

Weitere Gründe, die insgesamt gegen CFDs als Investment sprechen, sind die stellenweise hohen Gebühren, die diese verursachen. Zum einen bezahlst du bei deinem Broker sogenannte Spreads, um überhaupt einen Trade aufnehmen zu können. Dabei handelt es sich um Kursabschläge, die der Broker als Gebühr einbehält. Weiterhin entstehen teure Gebühren für eine potenzielle Übernachtfinanzierung. Die Kosten für eine Übernachtfinanzierung entstehen, weil der Broker den hinter dem CFD eingesetztem Fremdkapital zur Verfügung stellen muss. Diesen Liquiditätsverlust musst du deinem Broker natürlich teuer bezahlen.

Fazit zum Thema in Aktien investieren oder CFDs traden

Kurzfristig können mit CFDs zwar große Gewinne (selbst mit geringem Kapitaleinsatz) erzielt werden, jedoch ist das Risiko hier (im Vergleich zu langfristigen Aktieninvestments) deutlich gesteigert. Rund 70-90 Prozent aller Anleger verlieren Geld im CFD-Handel. Bei langfristigen Aktieninvestments sinkt hingegen die Wahrscheinlichkeit Verluste zu erfahren ab 10 Jahren Haltedauer erheblich.

Indem du dich gegen den kurzfristig orientierten CFD-Handel entscheidest und Aktien nur mit Eigenkapital kaufst, beziehungsweise langfristig im Depot liegenlässt, wirst du mit großer Sicherheit hohe Gewinne erfahren können. Ganz nebenbei bieten dir langfristige Aktieninvestments oft noch den Vorteil, dass dir diese hübsche Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden bieten!

Wer jedoch Erfahrung im Trading hat, kann beim CFD-Trading auch gute Gewinne einfahren. Mit einer guten Strategie und einem soliden Risikomanagement kann man das Risiko beim CFD-Trading und beim Handel mit Hebel deutlich senken.

Solltest du dich für das CFD-Trading interessieren, empfehlen wir dir unseren CFD-Broker-Vergleich, um den richtigen CFD-Broker zu finden.