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Der Handel mit derivativen Finanzprodukten wie CFDs (englische Abkürzung für contract for difference) ist mit gewissen Risiken behaftet. Es besteht die Möglichkeit, sowohl hohe Gewinne als auch hohe Verluste zu realisieren. Daher sollten sie beim CFD-Trading auf den Bitcoin-Kurs keinesfalls planlos agieren.
Neben der essenziellen Kenntnis von Einflussfaktoren auf den Kurs sollten Sie sich eine Handelsstrategie überlegen, die zu Ihren individuellen Präferenzen passt. Außerdem sollten Sie wissen, welche Vor- und Nachteile der Direkthandel mit dem Bitcoin mit sich bringt und wann das Trading mit einem CFD auf diesen sinnvoller sind. Im folgenden Artikel wollen wir all dies beleuchten.
Einflussfaktoren auf den Bitcoin Kurs kennen
Beim CFD-Handel spekulieren Sie Long oder Short auf den Kursverlauf des Bitcoins. Dieser ist bekannterweise hochvolatil und reagiert auf äußere Einflussfaktoren mit starken Ausschlägen nach oben und unten. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass vor allem die drei folgenden Faktoren maßgeblich sind:
Halving
Einflussfaktor Nummer eins ist das sogenannte Bitcoin-Halving. Die Verifizierung von Transaktionen funktioniert im Bitcoin-Netzwerk über das sogenannte Mining, auch Schürfen genannt. Alle 210.000 Blöcke wird die den Minern dafür zustehende Belohnung halbiert. Diese Halbierung geschieht etwa alle vier Jahre. Dies bedeutet, dass im Zeitverlauf immer weniger neue Bitcoins erzeugt werden. Durch diese Art der Limitierung erhält der Bitcoin einen deflationären Charakter, was wiederum den Preis in die Höhe treibt und für Kursanstiege sorgt.
Politische Regulierung
Im Mai 2021 ging die chinesische Regierung massiv gegen dort ansässige Mining-Farmen vor. Da die Mehrheit der Miner aus China heraus agierte, waren die Auswirkungen deutlich zu spüren: Die Rechenleistung schrumpfte um etwa die Hälfte. Der Bitcoin-Kurs brach daraufhin deutlich ein. Potenziell könnten auch andere Länder die Tätigkeit der einheimischen Miner einschränken, etwa aus Umweltgründen. Weitere Möglichkeiten der politischen Regulierung bestehen etwa hinsichtlich einer strengeren steuerlichen Behandlung von Bitcoin und Co. In den USA wird dies schon länger diskutiert.
News & Äußerungen Dritter
Den dritten Einflussfaktor auf den Kurs stellen alle anderen Arten von Neuigkeiten und öffentlich getätigten Äußerungen von berühmten Außenstehenden dar. Besonders Tesla-Chef Elon Musk wäre hier zu nennen. Seine über Twitter getätigten, oft widersprüchlichen, Verlautbarungen sorgten bereits für starke Kursschwankungen in beide Richtungen.
Zuerst rief die Ankündigung, dass Tesla Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren würde, eine Welle der Euphorie hervor. Nur wenige Monate später nahm Tesla sein Vorhaben wieder zurück und der Bitcoin-Kurs sackte ab. Wenn andere Großunternehmen wie Amazon oder Apple Kryptowährungen annehmen würden, könnte dies den Kurs wieder beflügeln. Allerdings sind auch zukünftig negative Äußerungen von Berühmtheiten im Bereich des Möglichen.
Trading-Strategie erstellen
Nachdem Ihnen die generellen Einflussfaktoren auf den Preis bekannt sind, sollten Sie als nächstes Ihre eigene Motivation beim Investieren hinterfragen. Wie ist Ihr Anlagehorizont? Wollen Sie von kurzfristigen Preisschwankungen, eventuell sogar auf Basis weniger Stunden, profitieren? Wollen Sie längerfristige Hochs und Tiefs ausnutzen? Oder möchten Sie langfristig in Bitcoin investiert sein?
Daytrading
Beim Daytrading, der kurzfristigsten aller Strategien, kaufen und verkaufen Sie Finanzinstrumente wie Aktien, CFDs oder ähnliches innerhalb eines Handelstages. Wichtig hierfür: Umfassende Kenntnisse in der charttechnischen Analyse. Auf deren Grundlage müssen Sie den aktuellen Kursverlauf umfassend analysieren und sich für eine Long- oder eine Short-Position entscheiden. Für das Daytrading eignet sich in erster Linie ein CFD.
Swing-Trading
Kursschwankungen auf längerer zeitlicher Basis (mehrere Tage bis Monate) werden beim Swing-Trading ausgenutzt. Ziel ist es, Bodenbildungen im Kursverlauf des Bitcoins zum Kauf zu nutzen und die Kryptos am Peak wieder abzustoßen.
Auch hierfür sind Kenntnisse der diversen charttechnischen Indikatoren Pflicht. Swing-Trading kann entweder im Direkthandel (also durch den Erwerb physischer Bitcoins) oder mit einem CFD auf den Bitcoin-Kurs betrieben werden. Bei der letztgenannten Option sollten Sie aber unbedingt beachten, dass bei längerer Haltedauer eines CFDs Gebühren anfallen. Dazu später mehr.
Langfriststrategie bzw. HODL
Der unter Kryptobullen sehr beliebte Begriff HODL beschreibt das Investieren in Bitcoin und Altcoins nach dem Buy-and-hold-Prinzip. Kryptowährungen werden gekauft und im Glauben an eine langfristig gesehen sehr rosige Zukunft auch während stark volatiler Phasen im Depot gehalten. Während schwächerer Phasen werden keine Bitcoins verkauft. Vielmehr dienen Schwächeperioden als Nachkaufchance. Für die Langfriststrategie kommt ausschließlich ein direktes Investment in Kryptos infrage. Der CFD-Handel würde hier wegen laufender Kosten keinen Sinn ergeben.
Bitcoin im Direkthandel erwerben
Wie bereits im vorherigen Absatz beschrieben, eignet sich der Direkthandel für die langfristige Strategie. Sie kaufen Bitcoins an einer Börse Ihrer Wahl, vorzugsweise natürlich an einer renommierten und seriösen, und kümmern sich anschließend um eine sichere Verwahrung. Hierfür empfiehlt sich eine vom Internet getrennte Hardwallet. Deren Kosten belaufen sich auf einen hohen zwei- bis niedrigen dreistelligen Betrag. Beim Direkthandel haben Sie den Vorteil, dass Sie Ihre Bitcoins nebenbei zur Erzielung passiver Einkünfte verwenden können, z. B. über das sogenannte Lending.
Zu beachten sind allerdings steuerliche Aspekte. Veräußerungsgewinne aus Kryptowährungen sind zurzeit erst ab einer Haltedauer von mindestens einem Jahr steuerfrei. Bei vorherigem Verkauf sind Ihre Gewinne mit Ihrem persönlichen Einkommenssteuersatz zu versteuern. Lending und andere passive Einkünfte, wie etwa das Staking von Altcoins, verlängern wohl die vorgenannte Haltedauer. Hierzu steht eine Entscheidung des Finanzministeriums immer noch aus.
Bitcoin als CFDs handeln
Das CFD-Trading ist zu favorisieren, sofern Sie kurzfristiges Daytrading oder Swing-Trading betreiben möchten. Dies bringt einige Vorteile gegenüber einem Direktinvestment in Bitcoin mit sich. Mit einem CFD müssen Sie sich nicht um die Aufbewahrung Ihrer Coins kümmern. Denn während Sie beim Direktkauf auf steigende Kurse spekulieren, können CFDs auch auf fallende Kurse abgeschlossen werden. Sie können also sowohl Long als auch Short gehen.
Zusätzlich dazu können Sie bei vorhandener Risikoaffinität mit Hebeln arbeiten. Innerhalb der EU beträgt der maximale Hebel bei Krypto-CFDs 1:2. Der eingesetzte Geldbetrag, auch Margin genannt, wird also mit dem Faktor zwei multipliziert. Wichtig: Behalten Sie die beim Trading anfallenden Nebenkosten im Auge.
Denn wie bereits vorhin skizziert, fallen bei einem CFD Gebühren an, sofern Sie diesen länger als einen Tag halten. Diese Gebühr wird Übernachtfinanzierung genannt. Sie wird erhoben, sofern ein tagsüber begonnener Trade über Nacht noch nicht geschlossen wurde. Die Übernachtfinanzierung fällt deswegen an, da Ihnen der Broker bei einer gehebelten Position Geld in Höhe ebendieses Hebels leiht. Die Übernachtfinanzierung kann aber auch positive sein und ihrem CFD-Konto gutgeschrieben werden. Dies ist bei manchen Short-CFDs der Fall.