Sie sehen gerade 10 goldene Regeln für Anfänger des CFD-Tradings

10 goldene Regeln für Anfänger des CFD-Tradings

  • Beitrags-Kategorie:Bildung
  • Lesedauer:11 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Wer in den CFD-Handel einsteigt, kann bei all den verfügbaren Ressourcen, Hinweisen und Büchern schnell den Blick für das Wesentliche verlieren. In diesem Artikel fassen wir knapp die 10 wichtigsten Tipps zusammen, die dabei auf keinen Fall untergehen sollten und die Anfänger vor unerfreulichen Erfahrungen schützen.

 

#1 CFD-Trading: Kein Ersatz für die langfristige Altersvorsorge!

CFDs sind Derivate, sie spiegeln also den Wert eines Underlyings wider, etwa einer Währung, einer Aktie oder eines Rohstoffs. Trader machen sich dabei schon kleinste Kursschwankungen zunutze, wenn sie auf die Entwicklung des Wertes wetten. Dabei unterscheidet es sich ganz grundsätzlich vom klassischen Investieren, wie es etwa praktiziert wird, um eine Altersvorsorge aufzubauen: Positionen werden nicht eröffnet und über Jahre oder sogar Jahrzehnte beibehalten, sondern oft schon nach wenigen Tagen, Stunden oder sogar Minuten wieder geschlossen.

Beim Trading von CFDs handelt es sich also vielmehr um Spekulation als um ein Investment. Gerade durch die teils sehr hohen Hebel, die eingesetzt werden, ist das Risiko für das verwendete Kapital extrem hoch – Trader müssen mit einem Totalverlust rechnen, wenn sie nicht Wissen was sie tun. Die andere Seite der Medaille weist allerdings auch positive Aspekte auf: Beim Handel mit CFDs sind hohe Gewinne erzielbar, die die Erträge aus klassischem Investieren häufig schlagen. Das liegt in der Natur der Sache: Beim Investieren soll langsam aber sicher das Kapital vermehrt werden, beim CFD-Handel ist ein Einkommen im hier und jetzt das Ziel.

Ob eine Spekulation erfolgreich ist. hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht sicher vorhersagen. Deshalb ist es wichtig, Risikominimierung zu betreiben und sich gut zu überlegen, wieviel Kapital für den CFD-Handel aufgebracht werden soll. Auf einen Totalverlust sollte man vorbereitet sein – also nur Geld einsetzen, dessen Verlust man im Worst Case Szenario auch verkraften kann!

 

#2 Die Basics zählen!

Vor dem Handel mit echtem Geld ist unglaublich wichtig, mit den Basics vertraut zu sein. Konkret bedeutet das, das Instrument des CFDs zu kennen und sein Funktionsprinzip zu verstehen, aber auch weitere Details müssen zwingend beherrscht werden: Wenn nicht zu 100 Prozent klar ist, was ein Hebel ist und wie er funktioniert, sind Missverständnisse und möglicherweise empfindliche Verluste vorprogrammiert. Auch alle Begriffe und Kosten die entstehen können sollte man kennen, so zum Beispiel den Begriff des Spread.

Mit CFD-Trading kann man Geld gewinnen, doch ebenso ist es möglich, einen Haufen an Kapital ins Nichts verpuffen zu lassen. Um Verlustrisiken zu minimieren, ist ein umfangreiches Wissen über die Systematik hinter dem börslichen Handel vonnöten. Nach einer ausgiebigen theoretischen Recherche sollten zusätzlich auch die Eigenheiten der ausgewählten Trading-Plattform beherrscht werden.

Die meisten CFD-Broker bieten kostenlose Demokontos an, in denen man seine CFD-Fähigkeiten testen kann.

 

#3 Den richtigen CFD-Broker wählen

In Deutschland bieten viele Unternehmen Verbrauchern eine Plattform, um mit CFDs zu handeln. Dabei verfügen sie im Kern alle über die gleichen Funktionen, doch bei der konkreten Gestaltung der Oberfläche gibt es große Unterschiede. Anfänger kann ein überladenes Layout schnell verwirren und bei hierdurch entstandenen Eingabefehlern sogar Geld kosten. Nutzerfreundlichkeit ist eines der wichtigsten Kriterien!

Neben der Online-Plattform sollte auch eine eventuell vorhandene App, die den Handel von unterwegs erlaubt, übersichtlich und ansprechend gestaltet sein. Es lohnt sich, auf einen Anbieter zu setzen, der Mobile Trading zur Verfügung stellt, da das CFD-Trading so von überall und zu jeder Zeit überwacht und möglicherweise korrigiert werden kann.

Darüber hinaus sollte auch die Technik im Hintergrund stimmen: Kurse an der Börse ändern sich rasch und so sollte der Anbieter zuverlässig die Kurse der CFDs anzeigen und aufgegebene Order schnell ausführen können. Es geht um Geld – da sollte es auf keinen Fall an der Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit mangeln! Bei sehr hektischen Phasen am Markt hört man von Nutzern manchmal, dass CFD-Broker nicht erreichbar sind.

Um sich besser im Dschungel der CFD-Broker zurecht zu finden hilft unser CFD-Broker-Vergleich.

 

#4 Start mit Spielgeld auf dem Demokonto

Nach der theoretischen Einführung in die Materie der CFDs juckt es vielen Anfängern schnell in den Fingern, das theoretische Wissen soll in die Praxis umgesetzt werden. Das ist grundsätzlich natürlich auch sehr sinnvoll, doch gerade ganz am Anfang sollte man dabei von echtem Geld Abstand nehmen. Viele Tradingplattformen bieten sogenannte Demokonten an, wo ein Depot simuliert wird und CFDs fiktiv gehandelt werden können. Ergebnisse schlagen sich allerdings nur im Spielgeldkonto nieder.

Solch ein Konto kann sehr sinnvoll sein, um die Oberfläche der verwendeten Plattform kennenzulernen, erste Strategien zu testen und ein Gefühl für den Markt zu bekommen, doch letztendlich muss man an irgendeinem Zeitpunkt den Mut haben, auf ein Echtgeldkonto zu wechseln. Nur so kann man den realen Handel kennenlernen, da eine Vielzahl von Emotionen beteiligt sind, wenn das eigene Geld auf dem Spiel steht.

 

#5 CFD-Anfänger: Kleine Summen einsetzen!

Ist der Schritt zum ersten eigenen Echtgeldkonto getan, sollten Anfänger hier eine wichtige Grundregel beherzigen: Keine zu großen Einsätze am Anfang! Es geht zunächst darum, ein Gefühl für das Trading mit echtem Geld zu bekommen und dabei kann eine Position auch einmal in die Verlustzone rutschen. Deshalb sollte man zu Beginn sowohl seinen Gesamteinsatz, als auch die einzelnen Positionsgrößen stark limitieren.

Auch das Training mit einem Demokonto kann diese erste Lernphase nicht ersetzen. Das liegt vor allem an zwei Emotionen: Gier und Angst. Beim Trading auf dem Echtgeldkonto ist die Bindung an das Kapital verständlicherweise viel höher und so gilt es, ein Risikomanagement auszuarbeiten, das die optimale Balance zwischen zu risikofreudigem Verhalten im Demokonto mit Spielgeld und einem zu vorsichtigen Handel mit Echtgeld herstellt. Nur dann ist langfristig eine gute Rendite möglich – ein gutes Ergebnis im Demokonto bringt wenig, schließlich landet der Gewinn dort am Ende nicht auf dem eigenen Konto!

 

#6 Emotionen kontrollieren

Das klingt einfacher, als es ist: Als Trader sollte man seine Gefühle unter Kontrolle behalten. CFDs haben häufig stark schwankende Kurse und diese Volatilität, die sich in der Positionsübersicht quasi direkt auf das eigene Kapital niederschlägt, kann durchaus sehr belastend sein. Umso wichtiger ist es, sein Wissen und seine feste Strategie nicht zu vernachlässigen. Die Strategie gibt beständige Strukturen, die über den Emotionen stehen und immer rationale Hinweise geben können, wie zu handeln ist.

Beim Risikomanagement müssen sowohl Angst als auch Gier besiegt werden. Verluste müssen ab einem bestimmten Niveau einfach begrenzt werden – die Angst, einen Verlust tatsächlich zu realisieren, darf nicht von einer derartigen strategischen Entscheidung abhalten. Ebenso darf aber auch die Gier nicht überhand nehmen: Eine Position im Gewinn entspricht noch keinem Plus auf dem CFD-Konto. Hierfür muss der Gewinn realisiert warden und die Position geschlossen werden. In der Hoffnung auf weitere Kurssteigerungen sollte man nicht in einen Rausch geraten und versuchen, den letzten weiteren Euro noch mitzunehmen, sonst fällt eine Position schnell wieder ins Minus und man hat unterm Strich überhaupt keinen Gewinn gemacht.

Der Lernprozess, der für diese Beherrschung nötig ist, dauert seine Zeit, verkürzt werden kann er nicht. Im Laufe der Zeit wird sich eine erfolgreiche Strategie herauskristallieren. Es ist wichtig, sich immer wieder auf diese Taktik zurückzubesinnen und nicht impulsiv zu handeln. Am Anfang sind jedoch auch Fehler nicht schlimm, den nur aus diesen lernt man – sie zeigen Probleme auf, die man später sicherlich vermeiden wird! Unter Tradern sagt man auch: “Wenn du im ersten Jahr keinen Verlust eingefahren hast, bist du sehr gut.”

 

#7 Auswahl der richtigen Assets

Ein CFD ist ein Derivat und bezieht sich in seinem Wert somit immer auf ein Underlying, also ein bestimmtes anderes Asset. Dabei gibt es eine große Auswahl: Neben Klassikern wie Aktien und Indizes ist auch die Spekulation mit normalen Währungen, Kryptowährungen und Rohstoffen möglich. Dabei ist zu beachten, dass für all diese Werte ein komplett anderes Marktumfeld gilt und andere Einflussfaktoren auf den Preis einwirken. Daher sollte man sich idealerweise gut mit den Basiswerten auskennen, auf die man sich mit den gehandelten CFDs beziehen will.

In jedem Bereich des Tradings gilt folgende Grundregel: „Handle nur, was du kennst!“. Man sollte sein Geld also nur in Bereichen einsetzen, in denen man über ausreichend großes Hintergrundwissen verfügt und Entwicklungen adäquat einschätzen kann. Das beugt Fehlentscheidungen und einem Überschätzen der eigenen Position vor.

 

#8 Chartanalyse – ein nützliches Werkzeug

Die Chartanalyse ist eine Arbeitstechnik, die es ermöglicht, den Trend einer Wertentwicklung einzuschätzen und bevorstehende Entwicklungen in einem gewissen Rahmen vorherzusagen. Sie wird auch Technische Analyse genannt oder auch Charttechnik. Sie ist nicht ganz unumstritten, doch besonders für das CFD-Trading ist sie eine sehr hilfreiche Methode. Es können günstige Ein- und Ausstiegspunkte ermittelt werden und sinnvolle Strategien festgelegt werden.

Alle Techniken der Chartanalyse würden tausende von Seiten füllen. Für den Anfang ist es auf keinen Fall nötig, dieses ganze Wissen parat zu haben – die wichtigsten Grundkenntnisse reichen vollkommen aus! Es müssen keinesfalls alle Indikatoren, die die einschlägigen Plattformen anbieten, exakt beherrscht werden: Ein Grundverständnis von Trends, Trendlinien, Unterstützung und Widerstand und aus dem Indikatorbereich den Relative Strength Index und das Fibonacci-Retracement genügen.

Neben einer Prognose, ob sich eine bestimmte Position lohnt oder nicht, kann die technische Analyse auch Hinweise darüber geben, wie das Risikomanagement in einem individuelle Fall zu gestalten ist. Allem voran kann die Frage beantwortet werden, ob und wo ein Stop-Loss, das wichtigste Instrument des Risikomanagements, gesetzt werden sollte. Wird er strategisch bei einem wichtigen Widerstandspunkt gesetzt, so kann er bei einer Trend-Umkehr schnell reagieren und Verluste ersparen.

Erfahre in unserem Artikel alles Wichtige übr die Chartanalyse und bilde dich fort.

 

#9 Nicht um des Handelns Willen handeln!

Gerade Anfänger sind oft heiß darauf, ihr Wissen auf dem Markt anzuwenden. Umso ärgerlicher, wenn sich dann scheinbar keine günstige Trading-Gelegenheit ergibt. In diesem Fall sollte man jedoch nicht auf Biegen und Brechen handeln und am Ende Positionen eingehen, die aus objektiver Sicht eigentlich keine Option darstellen! Es gilt, einen klaren Kopf zu behalten und die Füße stillzuhalten, wenn sich nichts passendes ergibt.

Viel sinnvoller als ein krampfhaftes Handeln ist es, einfach eine Trading-Pause einzulegen. Den Kopf freibekommen, etwas anderes machen, die Zeit verstreichen lassen – und schon bald ist der Markt wieder voller Chancen! Denn selbst wenn nur kleine Positionen eingegangen werden, die wenig Erfolg versprechen, werden dauernde Verluste doch zu einem Abschmelzen des Kapitals führen.

Wichtig ist es auch, immer im Hinterkopf zu behalten, dass vielleicht nur 20 oder 30 Prozent der Trades Erfolg haben, doch die Gewinne aus diesen Positionen gleichen die Verluste der restlichen Trades problemlos aus. Auch wenn man sich scheinbar auf einer Durststrecke befindet, ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken oder zu verzweifeln – Chancen werden sich wieder bieten und die Stagnation ausgleichen.

 

#10 Kosten und Spread nicht aus den Augen verlieren!

Wieviel Gewinn am Ende eines Trades steht, ist nicht nur von der Kursentwicklung abhängig: Auch der Spread und andere Kosten spielen eine Rolle, die nicht vergessen werden sollte. Kosten fallen beispielsweise häufig an, wenn eine Position über Nacht gehalten wird. Die sogenannte Übernachtfinanzierung beansprucht einen Teil des Ordervolumens für sich. Die genaue Höhe dieser Gebühren hängt dabei allerdings immer individuell vom Anbieter und den gehandelten Assets ab.

Eine weitere Gebührenquelle ist der Spread. Er bezeichnet die Differenz, die zu jedem Zeitpunkt zwischen Kauf- und Verkaufswert liegt. Das ist auch der Grund dafür, dass man nach der Eröffnung einer Position immer etwas im Minus liegt, bis sich der Kurs weiterentwickelt. Es lohnt sich also, auf Märkte und Assets zu setzen, bei denen kein zu großer Spread vorherrscht. Das spart insgesamt bares Geld! Die Verluste, die so generiert werden, können in die Höhe von mehreren Prozentpunkten gehen und so einen Nachteil verschaffen, den es erstmal wieder durch Kursentwicklungen auszugleichen gilt.