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CFD Wiki – Lexikon mit CFD Begriffen

  • Beitrags-Kategorie:Bildung
  • Lesedauer:7 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

CFD

Die Abkürzung CFD steht für Contracts for Difference. Der Deutsche Begriff lautet Differenzkontrakt. CFDs gehören zu den derivativen Wertpapieren. Ein Derivat ist ein von der Wertentwicklung des Basiswertes abhängiges Wertpapier. Im Gegensatz zum klassischen Wertpapierhandel erwerben die Trader jedoch nicht den Basiswert, zum Beispiel eine Aktie, sondern lediglich das Recht, über den CFD an dessen Wertentwicklung zu partizipieren.

Liegt einem CFD zum Beispiel ein DAX-Basiswert zugrunde, bildet der CFD dessen Wertentwicklung 1:1 nach. Verliert der Dax-Basiswert, fällt auch der Kurs des CFD, steigt der Kurs des Dax-Basiswertes, gewinnt auch der CFD an Wert.

Warum also handeln Anleger nicht gleich den Basiswert? Der klassische Aktienhandel ist deutlich kapitalintensiver als das CFD-Trading. Anleger, die über CFDs in den Wertpapierhandel einsteigen, müssen nur einen Bruchteil des tatsächlichen Aktienwertes aufbringen und haben aufgrund der Hebelwirkung die Chance größere Profite bei weniger Kapitaleinsatz zu erzielen.

CFD-Broker ermöglichen den Zugang zum Aktienhandel bereits ab einer Mindesteinzahlung von wenigen hundert Euro und stellen die gesamte Infrastruktur, einschließlich Trading-Software, Kursversorgung, Analyse- und Chart Tools zur Verfügung. Aufgrund seiner Struktur in Kombination mit einem geringen Kapitaleinsatz und der Hebelwirkung ist der CFD-Handel bei Anlegern so beliebt.

Mit CFDs besteht also die Möglichkeit an der Kursentwicklung von Basiswerten in Form von Aktien, Währungen, Indizes, Anleihen, börsengehandelten Indexfonds und Rohstoffen teilzunehmen.

Future

Futures sind auf die Zukunft ausgerichtete Kontrakte. Sie gehören wie die CFDs zu den Derivaten und sind spekulative Wertpapiere. Während der CFD-Handel keine festen Ablauftermine kennt, sind Futures auf feste Verfallstermine in der Zukunft ausgerichtet. Die Handelspartner vereinbaren, den zugrundeliegenden Markt zu einem genau definierten Termin in der Zukunft zu handeln.

Kontrakt

Als Kontrakt im Trading wird ein Vertrag zwischen zwei Parteien, Anleger und Broker, bezeichnet, dem bestimmte, standardisierte Leistungen zugrunde liegen. Drei Beispiele sind CFD- und Future- und Options-Kontrakte. Sie werden auf der Grundlage der zwischen Broker und/oder Anlegern vereinbarten Bedingungen gehandelt.

Underlying

Es handelt sich um einen Begriff aus dem Handel mit Finanzderivaten. Der deutsche Begriff lautet Basiswert. Mit einem Derivat in Form eines CFDs wird der Kauf eines Underlyings, also eines Basiswertes, zum Beispiel aus dem DAX, vereinbart. Mit einem Derivat profitieren Anleger von den Chancen eines Underlyings, ohne dessen Eigentümer zu sein. Gewinne und Verluste des Derivats (CFD) hängen von der Wertentwicklung des Basiswertes ab. Als Basiswerte können Aktien, Roststoffe, Währungen, Indizes, ETFs, Anleihen und Kryptowährungen gehandelt werden.

Pip

Die Abkürzung Pip steht für den englischen Begriff „percentage in point“ und bezeichnet die zweite beziehungsweise vierte Nachkommastelle des Wechselkurses eines Währungspaares. Ob der Pip die zweite oder vierte Nachkommastelle ist, hängt von den Nachkommastellen des gehandelten Währungspaares ab. Der Pip ist also der kleinste, veränderbare Wert eines Forex-Währungspaares.

Spread

Im CFD-Trading ist der Spread die als Differenz bezeichnete Preisspanne zwischen dem notierten Kauf- und Verkaufskurs. Eine weitere Bezeichnung lautet „Differenz zwischen Geld- und Briefkurs“. Der Spread ist also die Gebühr, die der Broker für die Ausführung der jeweiligen Position berechnet.

Ferner gibt es Broker, die zusätzlich Ordergebühren und Kommissionen verlangen. Trader sollten sich vor der Entscheidung für einen Broker daher genau das Gebührenmodell anschauen, damit die Kosten für die ausgeführten Handelspositionen nicht zu hoch ausfallen. Spreads können höher oder niedriger ausfallen. Wie bei den Kursen hängt die Höhe der Spreads von der Marktvolatilität und der Liquidität des Underlyings ab.

Übernachtfinanzierung

Für jede CFD-Position, die beim CFD-Trading über Nacht gehalten wird, berechnet der Broker eine sogenannte Haltegebühr. Wie hoch die Übernachtgebühr ausfällt, hängt vom jeweiligen Basiswert und dem CFD-Broker ab.

Übernachtfinanzierungszeit

Beim CFD-Trading ist keine Mindestlaufzeit für die einzelnen Positionen festgelegt. Die Anleger können ihre Positionen also beliebig lange halten, müssen dafür jedoch die Haltegebühren über Nacht finanzieren. Eine Übernachtfinanzierung wird dem Handelskonto entweder hinzugefügt oder abzogen. Dieser Vorgang wird zum Zeitpunkt der Übernachtfinanzierungszeit berechnet.

Margin

Beim CFD-Handel kaufen Anleger nicht den Basiswert, zum Beispiel eine Aktie aus dem Dax, sondern hinterlegen für jede eröffnete Handelsposition eine als Margin bezeichnete Sicherheitsleistung auf dem vom Broker zur Verfügung gestellten Handelskonto. Die Margin-Höhe richtet sich nach der Anlageklasse und variiert je nach Höhe des Hebels.

Der Hebel multipliziert die hinterlegte Sicherheitsleistung und wird durch den CFD-Broker vorgegeben, beziehungsweise kann auch wahlweise einstellbar sein. Mit der Margin in Kombination mit dem eingesetzten Hebel handeln Anleger mehr Kapital als sie besitzen. Mit einem Kapitaleinsatz von 100 und einem Hebel von 30 bewegen Anleger 3.000 Euro auf den Kapitalmärkten. Von dieser Kapitalsumme werden mögliche Gewinne, aber auch Verluste berechnet.

Hebel

Da sich bei CFDs um Hebelprodukte handelt, ist die Teilnahme am Wertpapierhandel mit einer deutlich geringeren Kapitalausstattung möglich. Mit einem Einsatz von 100 Euro können mit der entsprechenden Hebelwirkung zum Beispiel 2.000 Euro auf den Kapitalmärkten bewegt werden. Bereits kleinste Kursbewegungen ermöglichen größere Gewinne, die im klassischen Wertpapierhandel nicht oder nur mit sehr hohen Kapitaleinsätzen möglich sind.

Anleger hinterlegen eine Sicherheitsleistung mit dem Erwerb eines CFDs auf eine Aktie oder einem anderen Underlying. Bewegt sich der Aktienkurs zum Beispiel um 1%, so bewegt sich die CFD-Position mit einem Hebel von 1:5 um 5% in die jeweilige Richtung.

Anleger müssen sich bewusst sein: Nicht nur die Gewinne werden gehebelt, sondern auch die Verluste. Bewegt sich der Kontrakt gegen den Anleger, kann das sogar zum Totalverlust führen.

Margin Call

Beim CFD-Trading bedeutet Margin Call, dass die auf dem CFD-Konto hinterlegte Margin nicht ausreicht. Es handelt sich um eine durch das Handelssystem automatisch gesendete Warnung, dass die offenen Positionen auf dem Handelskonto nicht mehr durch das Kapital gedeckt sind. Die Margin, also die hinterlegte Sicherheitsleistung ist aufgebraucht. Der Broker fordert den Anleger auf, Kapital nachzuschießen, um die Positionen offenzuhalten.

Bewegt sich der Markt lange genug gegen den Anleger, tritt im schlimmsten ein Totalverlust. Mit der neuen EU-Regulierung ist die Nachschusspflicht zumindest für europäische CFD-Broker verboten. Ist das Kapital auf dem CFD-Konto aufgebraucht, schließt der CFD-Broker die Handelspositionen automatisch.

Long

Eröffnet der Anleger eine Long-Position, erwartet er, dass die gehandelte Anlageklasse auf den Märkten über kurz oder lang an Wert gewinnen wird. Eine Fachbezeichnung lautet „long an den Märkten zu gehen“. Der Anleger spekuliert also auf steigende Kurse und macht damit Profit. Sinken die Kurse, so macht der CFD-Trader Verlust.

Short

Eröffnen Anleger eine Short-Position, spekulieren sie auf fallende Kurse der gehandelten Anlageklasse. Sie rechnen über kurz oder lang also mit einem Wertverlust. Ein weiterer Begriff lautet „short gehen an den Märkten“. Short-Positionen machen den Unterschied zum klassischen Wertpapierhandel sehr deutlich. Während Aktien-Anleger ausschließlich die Möglichkeit haben, auf steigende Kurse zu setzen, können CFD-Trader auch auf fallende Kurse spekulieren. Tritt der prophezeite Kursverlust tatsächlich ein, realisieren CFD-Trader trotz des Wertverlustes der Aktie einen Gewinn, während Aktionäre bei fallenden Kursen immer Verluste erleiden. Steigt der Kurs des CFD-Underlyings, so macht der Trader einen Verlust.

Stop-Loss

Eine Stop-Loss-Order ist ein sinnvolles Instrument der Verlustbegrenzung und Teil des Risikomanagements. Mit einem Stop-Loss wird die entsprechende Position automatisch geschlossen, sobald der Kurs die mit der Stop-Loss-Order festgesetzte Kursmarke erreicht. Auf diese Weise verringert sich der Verlust oder Gewinne werden gesichert.

Take-Profit

Mit der Take-Profit-Order nehmen Anleger bereits realisierte Gewinne mit und die Handelsposition wird automatisch „im Profit“ geschlossen. Sinn von Take-Profit ist, sich ein bestimmtes Kursziel zu setzen. Die Anleger setzen also eine Gewinn-Höchstgrenze fest, bei der die Position automatisch mit Gewinn geschlossen wird. Ein Take-Profit ist Teil einer jeden guten Strategie für CFD-Trading.

Limit Order

Mit einer Limit-Order legen Trader einen bestimmten Kurs fest, bei dem sie eine Position eröffnen wollen. Sobald das entsprechende Wertpapier den festgelegten Preis erreicht hat, wird die Position automatisch eröffnet und der Kauf (bei einer Long-Position) oder Verkauf (beim Eröffnen einer Short-Position) durchgeführt.