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Risikomanagement für CFD-Trading

  • Beitrags-Kategorie:Strategie
  • Lesedauer:8 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Speziell im CFD-Trading ist ein geeignetes Risikomanagement von entscheidender Bedeutung über Gewinn oder Verlust. Da vor allem im CFD-Handel versucht wird, selbst von kleinsten Kursbewegungen profitieren zu können, solltest du als potenzieller Anleger stets die richtige Absicherung deiner Positionen anwenden, um am Ende keinen Totalverlust zu erleiden. Hierfür ist ein umfassendes, persönliches Risikomanagement vonnöten, bei welchem es sich um ein von dir selbst erstelltes System zur Reduzierung deines individuellen Risikos handeln kann.

Es muss sich dabei nicht zwangsläufig um ein ausgeklügeltes System handeln, sondern vielmehr um vernünftige Automatismen, die dir in Krisensituationen das Handeln erleichtern. Aber auch bestimmte Ordertypen können dein Risiko im CFD-Handel drastisch senken. Es braucht jedoch einiges an Übung, um beispielsweise die passende Trading-Strategie zu finden, Preisalarme zu setzen oder mit einem Traling-Stop zu arbeiten.

In den nun folgenden Abschnitten erfährst du daher einmal sämtliche Informationen rund um die Themen Risikomanagement im CFD-Trading sowie hinsichtlich verschiedener Ordertypen wie beispielsweise Stop-Loss, Trailing-Stop sowie Preisalarm. Die im Artikel enthaltenen Informationen werden dir als praktische Hilfestellung bei der Erstellung deiner individuellen Trading-Strategie dienen.

 

Schritt 1: Verluste reduzieren mit einem Stop-Loss

Beim Stop-Loss handelt es sich um einen gewöhnlichen Order-Befehl, mit dem du deine Positionen nach unten absichern kannst. Damit ist grundsätzlich die Absicherung vor Verlusten gemeint. Gehst du also einen „Long-Trade“ ein, so sichert der Stop-Loss deine Position nach unten ab. Gehst du hingegen einen „Short-Trade“ ein, so sichert der Stop-Loss deine Position wiederum nach oben ab. Sobald der Stop-Loss überschritten wird, wird dein CFD von deinem Broker automatisch geschlossen.

Deinen Stop-Loss solltest du idealerweise nicht zu „eng“ setzen. Im Vergleich zum Pendant Take-Profit, bei dem du deine Gewinne nach oben absicherst, sollte das Verhältnis zwischen Stop-Loss/Take-Profit im Schnitt 1:10 betragen. Das heißt: 90 Prozent Gewinn nach oben absichern, aber nur maximal 10 Prozent Verlust nach unten tolerieren, bzw. absichern.

Eng mit dem Stop-Loss verwandte Order-Befehle sind zudem noch folgenden:

  • Marketstop (Order wird so lang nicht ausgeführt, bis bestimmter Kurs oder bestimmtes Kursniveau erreicht wird)
  • garantierter Stop (löst tatsächlich bei anvisiertem Kurswert aus, auch wenn es zwischenzeitlich zu größeren „Kursrutschen“ kommt – ist besonders in stark volatilen Märkten sinnvoll)

 

Schritt 2: So schützt du deine Gewinne mit einer Trailing-Stop Order

Bei einer Trailing-Stop Order handelt es sich im Grunde genommen um eine modifizierte Stop-Loss Order. Diese zieht sich allerdings automatisch nach, sobald deine Position sich in die Gewinnzone steigert. Das Wort „to trail“ stammt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „etwas nachziehen“ oder „etwas mit sich ziehen“. Solang deine Position steigt, wird der Stop-Loss-Befehl hier automatisch nachgezogen.

Kommt es zwischenzeitlich wieder zu fallenden Kursen, so stagniert dein Trailing-Stop von dem Long-CFD und löst dann wiederum als Market-Order aus, sobald ein bestimmter Kurswert unterschritten wird. Einmal erlangte Gewinne, kannst du dank dieses praktischen Ordertyps daher nicht so einfach wieder verlieren. Damit agiert der Trailing-Stop genau nach einem besonders gewinnbringenden Prinzip im CFD-Trading: CFD Verluste so gut es geht begrenzen, aber CFD Gewinne stets laufen lassen!

 

Schritt 3: Dank des neuen Negativsaldoschutzes durch EU-Regulierung keine Nachschusspflicht mehr fürchten

Mit dem neuen Negativsaldoschutz der EU sollen Kleinanleger vor hohen Verlusten im CFD Handel bewahrt werden, die vor allem durch das CFD-Trading mit hohem Hebel verursacht werden können. Demnach kannst du als potenzieller CFD-Trader nicht mehr Kapital verlieren, als zu Trade-Beginn auf deinem Handelskonto verfügbar ist.

Die entsprechende, EU-weite Verordnung gibt es seit dem 1. Juni 2018. Nach dieser darf kein, in der EU ansässiger CFD-Broker mehr eine Nachschusspflicht an seine Anleger oder Trader weiterleiten. Dabei ist es egal, ob der CFD-Broker in Deutschland, in Zypern oder beispielsweise in Großbritannien ansässig ist.

Die Regelung für die überholte Nachschusspflicht gilt überall in der EU, beziehungsweise überall dort, wo die jeweiligen Broker ihre Leistungen anbieten – also gilt die Regelung beispielsweise auch dann, wenn es sich um einen CFD-Broker von außerhalb Europas handelt.

Somit brauchst du als Trader nicht mehr befürchten, dass du beim CFD Trading durch zu hohe Hebel in die Schuldenfalle tapst. Ein Totalverlust ist mittlerweile das schlimmste, was dir im CFD Trading monetär passieren kann. Dennoch solltest du in puncto Hebel nicht übertreiben und stets ein vernünftiges Money-Management betreiben – doch dazu an späterer Stelle mehr!

 

Schritt 4: Sei auf besondere Marktereignisse vorbereitet

Das CFD-Trading in ruhigen Gewässern durchzuführen, ist sicherlich einfacher als in sehr hektischen Marktphasen. Jedoch solltest du bei extrem volatilen Märkten mit höherer Vorsicht agieren. Jene Volatilitäten können beispielsweise durch wirtschaftliche oder politische Ereignisse wie beispielsweise die Veröffentlichung von Quartalszahlen, Notenbanksitzungen, Handelsabkommen, Kriege sowie große Entlassungswellen oder Produktneuheiten verursacht werden.

Indem du dich täglich mit dem Weltgeschehen und dich mit den sich potenziell auf deine Positionen auswirkenden Ereignissen befasst, läufst du weniger Gefahr, dass derartige Volatilitäten zu ungeahnten Verlusten führen. Um immer up-to-Date zu bleiben, solltest du daher beständig folgende Dinge neben dem CFD-Trading tun:

  • schau dir täglich Wirtschaftsnachrichten in TV, auf Internetportalen sowie in Wirtschaftsforen an
  • lies die Quartals- oder Jahresberichte der Unternehmen, mit deren Aktien zu tradest
  • befasse dich mit politischen Änderungen in der Welt
  • recherchiere sämtliche Informationen über Produktneuheiten oder Strategiewechsel der Unternehmen, deren Aktien du traden möchtest
  • meide den Kapitalmarkt in extremen Krisensituationen (zum Beispiel Corona-Krise 2020)

 

Schritt 5: Richte unbedingt auch Preisalarme ein

Ein Preisalarm gestaltet sich für dich als weiteres, praktisches Tool, welches du beim CFD Trading nutzen kannst. Hierbei handelt es sich um kleine Kurspunkte, die du selbst setzt. Sobald die von dir gesetzten Kurspunkte erreicht werden, wird ein Preisalarm in Form einer kleinen Mitteilung ausgelöst. Der CFD Broker informiert dich dann über diesen Umstand und du kannst sofort aktiv werden.

Übrigens: Die Preisalarme kannst du in die Gewinn-, aber auch in die Verlustrichtung deiner Trades positionieren. Sie dienen damit als nützliche Erweiterung deiner Trailing-Stops oder Stop-Losses. Sei durch einen Preisalarm entsprechend immer bestens informiert, auch wenn du nicht gerade aktiv über das Chart wachst – zum Beispiel unterwegs in Bus und Bahn oder im Feierband auf der Couch.

Viele Online-Broker bieten mittlerweile auch Preisalarme, die du beliebig setzen und auch wieder löschen kannst. Es handelt sich dabei um ein kostenloses Tool, welche dir das CFD Trading in jedem Fall erleichtern wird und dein individuelles Risiko ebenso beträchtlich senkt!

 

Schritt 6: Finde deine passende Trading-Strategie und behalte diese bei

Du solltest stets mit Strategie und Plan traden. Daher ist es absolut elementar, dass du dir zunächst eine individuelle Trading-Strategie zurechtlegst. Diese legt vor allem folgende Punkte fest:

  • zu welchen Uhrzeiten du traden möchtest
  • welche Märkte du traden möchtest (nur inländische oder auch ausländische?)
  • welche Assets du traden möchtest (zum Beispiel Aktien-, Rohstoff-CFDs oder Forex?)
  • wie viel Kapital du bei jedem Trade einsetzen möchtest
  • wie viel Verlust du pro Trade maximal zu verlieren bereit bist
  • welche Trading-Technik du anwenden möchtest
  • welche Chartanalyse-Techniken du regelmäßig einsetzen möchtest
  • wie du in Gewinn-, aber auch in starken Verlustsituationen reagieren willst (zum Beispiel Trading-Account für den Rest des Tages schließen und Abstand gewinnen usw.)
  • grundsätzlich die Festlegung deiner individuellen Trading-Psychologie

 

Deine neue Trading-Strategie kannst du vor deren „Scharfschaltung“ auch zunächst auf einem kostenlosen Demokonto testen! Viele CFD Broker bieten mittlerweile kostenlose Demokonten, auf denen du mithilfe von Spielgeld und marktähnlichen Kursen den CFD-Handel erlernen kannst. Derartige Tools kannst du natürlich auch dazu nutzen, dir Strategien fürs Trading auszudenken und diese zu testen, beziehungsweise regelmäßig anzupassen.

In jedem Fall solltest du am Ende immer an deiner individuellen Trading-Strategie festhalten. Diese dient dir als Wegweiser und Kompass, auch in schwierigen Börsenphasen!

 

Schritt 7: Money-Management – kleine Ordervolumen und niedrige Hebel

Zu guter Letzt solltest du beim CFD-Handel natürlich auch noch darauf achten, dass du ein geeignetes Money-Management einhältst. Dieses solltest du bereits in deiner Trading-Strategie verankern! Idealerweise riskierst du demnach nie mehr als maximal 5 bis 10 Prozent deines dir zur Verfügung stehenden Eigenkapitals pro Trade!

Das hat natürlich zur Folge, dass deine Ordervolumen so klein wie möglich, aber so groß wie nötig sein sollten. Nur so kannst du mehrere Trades gleichzeitig eingehen, von denen sich einige als erfolgreich erweisen werden und einige als Verlust.

Ebenfalls solltest du deine Hebel im CFD-Handel nicht allzu hoch wählen. Denn diese sorgen bei einem Margin-Call schnell dafür, dass dein Eigenkapital aufgezehrt wird und du einen Totalverlust erleidest. Handle daher als Anfänger am besten gänzlich ohne Hebel, beziehungsweise erhöhe diesen später nur schrittweise auf 1:3 oder 1:5. Nicht bei allen CFD-Brokern kann man die Hebel variieren. Oder wähle Basiswerte, deren CFDs generell einen niedrigeren Standardhebel haben.