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Wie funktioniert Forex-Trading mit CFDs?

  • Beitrags-Kategorie:Forex
  • Lesedauer:12 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Seit einigen Jahren haben nicht nur Banken, sondern ebenfalls private Trader und Investoren die Möglichkeit, mit fremden Währungen (Devisen) zu handeln. Immer mehr Privatkunden in Deutschland möchten am sogenannten Forex-Trading teilnehmen, dem Handel mit Devisen. Der Forex-Handel folgt zwar einem einfachen Prinzip. Dennoch ist es wichtig, den Mechanismus zu verstehen und auch die Fachbegriffe zu kennen.

Aus dem Grund möchten wir dich in unserem Beitrag unter anderem darüber informieren, worum es sich beim Forex-Trading handelt und was die wichtigsten Begriffe sind. Ferner zeigen wir auf, wie du das Forex-Trading alternativ auch mittels CFDs durchführen kannst.

 

Was ist Forex-Trading?

Die Abkürzung „Forex“ steht für Foreign Exchange, also für fremde Währungen. Gemeint ist schlichtweg der Handel mit Devisen, also beispielsweise mit dem US-Dollar, britischen Pfund oder Schweizer Franken. Der Devisenmarkt ist sogar der größte Finanzmarkt der Welt. Früher war das Forex-Trading ausschließlich Staaten und Banken vorbehalten. Seit mittlerweile über zehn Jahren können inzwischen auch Privatkunden ganz einfach vom heimischen PC aus oder per App mit Währungspaaren handeln.

Das Grundprinzip besteht beim Forex-Trading stets darin, dass du einerseits eine Währung kaufst und zugleich auf der anderen Seite eine andere Währung verkaufst. Wenn du also zum Beispiel das Devisenpaar Euro / US-Dollar handelst, kaufst du den US-Dollar und verkaufst gleichzeitig den Euro. Anschließend wird sich der Devisenkurs verändern, was die Basis für den gesamten Devisenhandel darstellt.

 

Die wichtigsten Begriffe beim Forex-Trading

Damit du mit möglichst guten Erfolgsaussichten beim Forex-Trading starten kannst, solltest du dich mit einigen Fachbegriffen auseinandersetzen, die in der Praxis ständig vorkommen. Mindestens die folgenden Fachtermini und deren Bedeutung solltest du kennen:

  • Forex-Broker
  • Hebel (Leverage)
  • Spread
  • Währungspaar
  • Pip
  • Margin
  • Lot

Die einzelnen Begriffe möchten wir dir in unserem folgenden Abschnitt erläutern. Damit erhältst du bereits wichtige Informationen, die du im Zusammenhang mit dem Devisenhandel kennen solltest.

 

Forex-Broker

Devisen kannst du normalerweise nicht über deine Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut handelt. Stattdessen benötigst du einen speziellen Anbieter, der auch als Forex-Broker bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um nichts anderes als um einen Online-Broker, den du vielleicht schon vom Aktienhandel kennst. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der Forex-Broker über eine Handelsplattform das Forex-Trading ermöglicht. Du erteilst anschließend ganz einfach über die Plattform deine Aufträge, beispielsweise zum Kauf von US-Dollar gegen Euro.

 

Hebel (Leverage)

Der Hebel ist ein äußerst wichtiges Instrument beim Forex-Trading und wird auch als Leverage bezeichnet. Er sorgt nämlich erst dafür, dass du beim Devisenhandel mit relativ geringen Kapitaleinsätzen hohe Gewinne erzielen kannst. Du kannst dir den Hebel so vorstellen, dass es sich um eine Geldleihe des Brokers handelt. Ein Hebel von beispielsweise 30:1 bedeutet, dass du für jeden Euro eigenen Kapitaleinsatz 30 Euro vom Broker geliehen bekommst. Wenn du also beispielsweise für 3.000 Euro den US-Dollar kaufen möchtest, musst du beim Hebel von 30:1 nur 100 Euro eigenes Geld (Margin) investieren.

Der Hebel sorgt deshalb für höhere Gewinne, weil du schlichtweg mehr Kapital bewegen kannst. Bleiben wir beim Beispiel von 3.000 Euro Kapitaleinsatz insgesamt. Sollte zum Beispiel der Kurs des US Dollars um zwei Prozent steigen und du hast 3.000 Euro inklusive Hebel investiert, würde dies einen Gewinn von 60 Euro bedeuten. Die Gefahr besteht beim Hebel allerdings andererseits darin, dass du natürlich auch Verluste in größerem Umfang erleidest, da sich diese genauso wie Gewinne potenzieren.

 

Spread

Der Spread ist beim Forex-Trading in der Regel der Hauptkostenfaktor. Er ist schlichtweg die Differenz zwischen dem An- und dem Verkaufskurs zu einem bestimmten Devisenpaar. Da natürlich auch Forex-Broker Erträge generieren müssen, ist der Kauf einer Währung immer etwas teurer als wenn du die Fremdwährung verkaufst.

Die Differenz zwischen dem An- und dem Verkauf ist einerseits der Ertrag des Brokers und stellt andererseits für dich den wesentlichen Kostenfaktor dar. Gemessen wird die Differenz beim Spread in der Regel in Pips.

 

Pips

Ein Pip ist die kleinste handelbare Einheit eines Währungspaares. Beim Devisenpaar US-Dollar / Euro bezeichnet ein Pip zum Beispiel die vierte Nachkommastelle. Gleichzeitig werden der zuvor erläuterten Spread als auch Kursveränderungen in der Regel in Pips angegeben. Notierte der US-Dollar beispielsweise vor fünf Minuten bei 1,1058 Dollar gegen Euro und kostet ein Euro aktuell 1,1056 Dollar, wäre dies eine Veränderung um zwei Pips.

 

Währungspaar

Das Währungspaar ist die Grundlage für das Forex-Trading. Es besteht immer aus zwei Währungen und wird meistens ebenso als Devisenpaar bezeichnet. Wenn du also das Devisenpaar Euro / Dollar handeln möchtest, musst du auf der einen Seite Euro entweder kaufen oder verkaufen.

Andererseits beinhaltet das Währungspaar Euro /US-Dollar, dass du natürlich auch den Dollar im Gegenzug kaufen bzw. verkaufen musst. Das Wertverhältnis der am Währungspaar beteiligten Devisen wird im Währungskurs ausgedrückt.

 

Margin

Beim Forex-Trading erhältst du durch den Hebel vom Forex-Broker Geld geliehen. Dafür wiederum möchte der Broker zumindest eine kleine Sicherheitsleistung haben, die als Margin bezeichnet wird. Dabei stehen die Höhe des Hebels und das Margin in direkter Verbindung miteinander. Beträgt der Hebel beispielsweise 20:1, bedeutet das automatisch, dass du ein Margin in Höhe von 0,5 Prozent leisten muss. Ist der Hebel hingegen 50:1, muss das Margin lediglich 0,2 Prozent betragen. Margin und Hebel multipliziert ergeben demzufolge stets 1. Das Margin ist also der Teil des Handelsgegenwertes, den du auf deinem Handelskonto vorhalten musst.

 

Lot

Der Hebels beim Forex-Trading ist auch deshalb so wichtig, weil es Mindestgrößen beim Devisenhandel gibt. Du kannst also nicht zum Beispiel lediglich 100 Dollar handeln, sondern die Mindesttransaktionssumme beläuft sich meistens auf 1.000 bis 100.000 Währungseinheiten. Exakt diese Mindesthandelsgröße wird als Lot bezeichnet. Daraus resultieren am Forex-Markt die folgenden Mindesthandelsgrößen:

  • Lot: 100.000 Währungseinheiten
  • Mini-Lot: 10.000 Währungseinheiten
  • Micro-Lot: 1.000 Währungseinheiten

 

Was sind die wichtigsten Währungspaare beim Forex-Trading?

Insbesondere Anfängern, die erstmals am Forex-Markt aktiv sind, empfehlen Experten durch die Bank weg, zunächst die sogenannten Forex Majors zu handeln. So werden die weltweit führenden Währungen bezeichnet, die gleichzeitig auch beim Devisenhandel die wichtigsten Währungspaare darstellen. Als Majors werden insbesondere die folgenden Weltwährungen bezeichnet:

  • US-Dollar
  • Euro
  • Britisches Pfund
  • Schweizer Franken
  • Japanischer Yen

Diese fünf Währungen alleine machen beim Forex-Trading über 80 Prozent aller Handelsumsätze aus. Der Vorteil beim Handel der Major Forex besteht darin, dass du dir keine Gedanken über eine vielleicht unzureichende Liquidität machen musst. Das bedeutet, dass im Prinzip jeder von dir erteilte Handelsauftrag umgehend ausgeführt werden kann.

Bei sogenannten exotischen Währungen hingegen kann es durchaus passieren, dass ein Auftrag aufgrund eines nicht vorhandenen Handelspartners über Stunden oder teilweise sogar Tage nicht ausgeführt werden kann. Mit den Majors hingegen bist du auf der sicheren Seite, weil es nahezu immer einen Gegenpart gibt.

 

Gründe für das Forex-Trading mit CFDs

Neben dem direkten Handel von Währungspaaren am Forex-Markt gibt es noch eine Alternative, die insbesondere in den letzten Jahren bei immer mehr Tradern beliebt geworden ist. Du hast nämlich auch durch den CFD-Handel die Möglichkeit, auf indirektem Wege auf die Kursentwicklung bestimmter Währungen zu spekulieren.

Zwar ist Forex-Trading mit CFDs zu einer beliebten Alternative geworden, es unterscheidet sich allerdings in mehrerlei Hinsicht vom direkten Forex-Handel. Dennoch gibt es gute Gründe, dass sich immer mehr Trader dafür entscheiden, Währungen mittels CFDs zu handeln.

Unter anderem die folgenden Gründe sprechen dafür, sich alternativ zum direkten Forex-Trading am Devisenmarkt stattdessen für die Spekulation mittels Devisen-CFDs zu entscheiden:

  • Auf steigende oder fallende Devisenkurses spekulieren
  • Über CFD-Broker können noch weitere Basiswerte gehandelt werden, beispielsweise Aktien, Indizes, Rohstoffe und Kryptowährungen
  • Normalerweise keine Mindestanlagesummen wie beim Forex-Trading
  • Geringer Kapitaleinsatz, da mit einem Hebel gehandelt wird
  • Demokonto zum Kennenlernen der Plattform und des Handels nutzbar

Es gibt demnach einige gute Gründe, warum sich Trader alternativ zum physischen Handel von Währungspaaren am Devisenmarkt stattdessen dafür entscheiden, Forex-Trading mit CFDs durchzuführen.

 

Worauf sollten Anfänger beim Forex-Trading mit CFDs achten?

Das Forex-Trading mittels CFDs ist einfach strukturiert, denn im Grunde spekulierst du einfach auf fallende oder steigende Kurse einer bestimmten Währung bzw. eines Devisenpaares. Trotzdem ist es wichtig, gerade als Anfänger auf einige Punkte zu achten. Auf einige Aspekte möchten wir daher im Folgenden etwas näher eingehen.

 

Zu Beginn keine zu hohen Hebel wählen

Beim CFD-Trading stellen dir manche CFD-Broker die Möglichkeit zur Verfügung, den nutzbaren Hebel selbst zu wählen. Anfänger sollten allerdings nicht direkt mit Hebeln von 30:1 handeln. Zwar ist auf der einen Seite dann der mögliche Gewinn überproportional hoch, auf der anderen Seite aber ebenfalls das Verlustrisiko. Zudem besteht gerade bei hohen Hebeln und somit einem geringen Margin die Gefahr, dass der Broker die Position schon bei kleineren Kursverlusten schließen muss.

Bei manchen CFD-Brokern kann man den Hebel variieren. Da in der EU eine strikte Regulierung der Hebel im Forex-Trading besteht, kann dieser nur bei maximal 30:1 liegen. Für Anfänger ist jedoch besser, zunächst kleinere Hebel falls möglich zu wählen. Falls eine Änderung des Hebels nicht möglich ist, sollten Anfänger mit einem Demokonto bei ihrem CFD-Broker starten.

 

Auf die Regulierung des CFD-Brokers achten

Die meisten CFD-Broker werden zwar mittlerweile von der zuständigen Finanzaufsicht reguliert. Dies gilt insbesondere für Broker, die ihren Sitz innerhalb der Europäischen Union haben. Allerdings gilt dies noch nicht für sämtliche Broker am Markt. Daher solltest du als Trader vor der Eröffnung eines CFD-Kontos darauf achten, dass der Broker reguliert wird. Dies gibt dir zusätzliche Sicherheit, dass das Angebot seriös ist und zumindest für dein Guthaben auf dem Handelskonto im Fall des Falles auch eine Einlagensicherung greifen würde.

 

Zu Beginn mit den Major Forex als Basiswerte handeln

Für das Forex-Trading mittels CFDs gilt im Prinzip die gleiche Empfehlung wie für den Direkthandel mit Devisenpaaren am Forex-Markt. Als Anfänger solltest du zunächst solche CFDs wählen, welche sich auf die großen Weltwährungen beziehen. Demzufolge ist es ratsam, zunächst beispielsweise mittels Euro-CFDs, US-Dollar-CFDs oder CFDs auf den Schweizer Franken zu handeln. Die meisten CFD-Broker bieten ohnehin nur etwa 10 bis 20 verschiedene Währungen als Basiswert für ihre Contracts For Difference an, sodass es sich dabei meistens um die Majors handelt.

 

CFD-Handel mittels Demokonto ausprobieren

Ein weiterer hilfreicher Tipp für Anfänger, die gerne mittels CFDs fremde Währungen handeln möchten, ist das Nutzen eines Demokontos. Nahezu jeder CFD-Broker stellt die Handelsplattform zusätzlich als Testversion zur Verfügung. Das Demokonto ist in der Regel identisch mit dem Echtkonto, nur dass eben kein realer Kapitaleinsatz stattfindet. So hast du die Möglichkeit, die Funktion der Trading-Plattform kennenzulernen und kannst darüber hinaus die ersten virtuellen Aufträge starten, oder auch Strategien erproben.

 

Mit kleineren Kapitaleinsätzen starten

Sowohl beim direkten Handel mit Devisen als auch beim Forex-Trading mittels CFDs solltest du als Anfänger zunächst mit kleinen Einsätzen beginnen. Du profitierst ohnehin vom bereits mehrfach angesprochenen Hebel, sodass der CFD-Broker dir einen Großteil des einzusetzenden Geldes leiht.

Möchtest du also beispielsweise für einen Gegenwert von 5.000 US-Dollar CFDs handeln, musst du beim Hebel von zum Beispiel 20:1 lediglich 250 Euro eigenes Geld einsetzen. Beträge zwischen 200 und 500 Euro sind sicherlich für Anfänger sehr gut geeignet, um nicht sofort eventuell größere Kapitalverluste zu erleiden.

 

Unbedingt auf den Margin-Call achten!

Bekanntlich musst du auch beim CFD-Trading, unabhängig vom Basiswert, ein Margin auf deinem Handelskonto vorhalten. Dies gilt als Sicherung für das vom Broker geliehenen Geld, welches du im Zuge des Hebels zur Verfügung gestellt bekommst. Sollte das Margin allerdings aufgrund vorübergehender Kursverluste nicht mehr ausreichen, muss der Broker die Position schließen, da es innerhalb der EU keine Nachschusspflicht mehr gibt. Für dich hätte die Schließung der Position allerdings den großen Nachteil, dass der Kapitaleinsatz verloren wäre.

CFD-Broker in der EU informieren ihre Kunden mittels des sogenannten „Margin-Calls“. Der Margin-Call stellt eine Art Warnung seitens des CFD-Brokers dar, dass die hinterlegte Margin bald aufgebraucht ist.

Du hast in diesem Fall zwei Möglichkeiten: Entweder du reagierst auf den Margin-Call und zahlst zusätzliches Kapital auf das Handelskonto ein oder du ignorierst den Alarm. Im ersten Fall kannst du zunächst einmal das Schließen der Position und damit einen Totalverlust verhindern. Entscheidest du dich allerdings, den Margin-Call zu ignorieren, kann eben genau das passieren, nämlich dass dein Kapitaleinsatz durch Schließen der offenen Position verloren gehen kann.

 

Wenn du diese und weitere Punkte beim Forex-Trading mit CFDs beachtest, ist die Chance groß, dass du zu Beginn typische Fehler verhinderst und vielleicht sofort erfolgreich mit dem Handel von Differenzkontrakten und Währungen startest.