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Palladium handeln – Trading mit Rohstoffen

  • Beitrags-Kategorie:Rohstoffe
  • Lesedauer:10 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Unter den als Geldanlage beliebten Edelmetallen steht Palladium etwas im Schatten von Gold, Silber und Platin. Allerdings völlig zu Unrecht schließlich liegt der Preis pro Unze nach einer jahrelangen Rallye aktuell über dem von Gold. Rohstoffe erleben aktuell einen regelrechten Boom.

Die Preise für Holz, Stahl, Dämmstoffe und auch für verschiedene Metalle gehen zurzeit durch die Decke. Dazu trägt maßgeblich bei, dass die durch Hilfsgelder und Konjunkturpakete gestützte Weltwirtschaft wieder auf Hochtouren läuft, das Angebot an Rohstoffen aber nicht im selben Maße wieder angezogen ist.

Wer Rohstoffe handeln will, steht oftmals vor der Frage, ob ein physisches Investment oder ein CFD sinnvoller ist. In welchen Fällen der Handel mit Palladium-CFDs sinnvoll sein kann sowie alles Weitere zum Thema Palladium erfahren Sie im folgenden Artikel.

 

Welche Verwendungen gibt es für Palladium?

Generell lässt sich sagen, dass Palladium ein außergewöhnlich guter Katalysator für viele chemische Reaktionen ist. Zur Erklärung: Ein Katalysator senkt die Aktivierungsenergie von chemischen Reaktionen, sodass zwei Stoffe schneller miteinander reagieren können. Die Einsatzgebiete von Palladium erstrecken sich vor allem auf drei Bereiche.

Automobilindustrie

Vor allem in Abgaskatalysatoren für Verbrennungsmotoren kommt Palladium häufig zum Einsatz. Während Platin vorrangig für Dieselfahrzeuge benutzt wird, findet Platin in erster Linie bei Benzinern Anwendung. Preistreibend wirkt vor allem das seit diversen Diesel-Abgasskandalen veränderte Kaufverhalten bei Automobilen. Benziner werden von der Mehrheit der Leute mittlerweile klar präferiert. Etwa 80 % der Palladium-Nachfrage entstammt der Autoindustrie.

 

Chemieindustrie & Medizintechnik

In der chemischen Industrie ist Palladium etwa bei der Herstellung von Wasserstoff gefragt. Hier macht man sich die hohe Diffusionsfähigkeit (Wasserdampfdurchlässigkeit) des Edelmetalls zunutze. Medizintechnische Anwendungsgebiete liegen vor allem in der Dentalmedizin. Zahnersatzprodukte erhalten oftmals eine Legierung aus Palladium, um widerstandsfähiger zu werden.

 

Geldanlage

Zunehmend haben auch viele Anleger den Wert von Palladium, etwa zur Absicherung gegen Geldentwertung, erkannt. Der Preisverlauf der letzten fünf Jahre stellt selbst die Performance des S&P 500 locker in den Schatten. Möglich sind physische Investments in Münzen oder Barren aus Palladium sowie indirekte Investments über derivative Finanzprodukte wie einen CFD.

 

Wie groß sind die Vorkommen von Palladium und wo liegen sie?

Die weltweiten Reserven an Palladium sind begrenzt und bereits stark ausgeschöpft. Die noch nicht geförderten Mengen werden in etwa noch 80 Jahre lang ausreichen, könnten bei steigender Nachfrage aber auch früher aufgezehrt werden. Palladium wird oft in Nickel- oder Kupfererzen gewonnen. Die Vorkommen liegen hauptsächlich in Russland, Australien, Äthiopien, Südafrika und Amerika. Mit zusammen etwa 90 Prozent Anteil an der jährlichen Gesamtfördermenge sind Russland und Südafrika für den Löwenanteil der Palladiumgewinnung verantwortlich.

Welche Einflussfaktoren gibt es auf den Palladium-Preis?

Reduzierung der Fördermenge

Wie im vorherigen Absatz erwähnt, machen mit Russland und Südafrika zwei Länder einen erheblichen Anteil der gesamten Fördermenge aus. Dies geht naturgemäß mit einer großen Abhängigkeit der Abnehmer von diesen beiden Staaten bzw. den dortigen Minenbetreibern einher.

Folgende Faktoren können sich negativ auf die Fördermenge und auf den Palladium-Preis auswirken:

  • innen- oder außenpolitische Spannungen,
  • Streiks, Arbeitsniederlegungen,
  • Minenunfälle,
  • Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen.

Sinkt die Fördermenge trotz hoher Nachfrage, steigt der Preis. Übersteigt die geförderte Menge hingegen die Nachfrage, sinkt der Preis.

Automobilnachfrage bzw. Wirtschaftslage

Die Automobilbranche ist mit ca. 80 Prozent der größte Abnehmer von Palladium. Daher übt die Nachfrage der Autokonzerne einen massiven Einfluss auf den Palladium-Preis aus. In Zeiten einer boomenden Konjunktur sowie hoher Autoverkäufe ist mit steigenden Preisen zu rechnen; umgekehrt führen Rezessionen zu einem Preisverfall. Wachstumsraten der Automobilbranche sind somit ein guter kurzfristiger Indikator für den Verlauf des Palladium-Preises.

Hat die Saisonalität einen Einfluss auf Palladium?

Da der Preis für Palladium, wie oben dargelegt, stark mit der konjunkturellen Lage korreliert, kann durchaus eine gewisse Zyklik der Nachfrage beobachtet werden. Ebenso können, mit Blick auf historische Preisentwicklungen, auch innerhalb eines Jahres typische Muster im Preisverlauf beobachtet werden. Diese Muster werden Saisonalität genannt. So sind traditionell die Monate November bis März starke Monate für Palladium. Hingegen sind in den Sommer- und frühen Herbstmonaten eher fallende Preise bzw. eine negative Performance zu beobachten gewesen. Diese historischen Werte sind aber naturgemäß mit einer gewissen Portion Skepsis zu betrachten und lassen nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die zukünftige Preisentwicklung zu.

Palladium-Preis Prognose: Wie entwickelt sich der Palladium-Preis bis 2025?

Zukünftige Preisprognosen zu treffen, ist ein äußerst schwieriges Unterfangen. Denn die als Grundlage der Prognosen dienenden Basisannahmen können sich auch als komplett falsch herausstellen oder von sogenannten schwarzen Schwänen durchkreuzt werden. Schwarze Schwäne wie z. B. die Corona-Pandemie sind unvorhersehbare Ereignisse, die schwere Krisensituationen hervorrufen können.

Generell ist aber klar, dass der Palladium-Preis stark davon abhängen wird, wie sich der Automobilmarkt entwickelt. Elektroautos benötigen nämlich keine Palladium-Komponenten mehr. In Europa wird die Nachfrage nach Benzinern und Dieselmodellen aufgrund der strengen Emissionsvorgaben vermutlich kontinuierlich abnehmen; einige Hersteller wie VW oder Audi wollen bereits in naher Zukunft gänzlich auf die Entwicklung neuer Verbrenner verzichten. Auch in China setzt man vermehrt auf Elektrofahrzeuge. In Schwellenländern wie Indien dürften Verbrenner hingegen noch länger gefragt sein.

Dennoch könnte Palladium auch als Gewinner der Energiewende hervorgehen, und zwar dann, wenn sich Wasserstoff als Medium zur Energiespeicherung durchsetzen sollte. Dafür müsste die Herstellung von sogenanntem grünem Wasserstoff in Zukunft deutlich kosteneffizienter sein als heute.

Hieran wird bereits seit Jahren fleißig geforscht. Für die Elektrolyse, also die Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, sind Platinmetalle (also neben Platin selbst u. a. auch Palladium) unabdingbar. Wenn sich grüner Wasserstoff auf dem Markt also durchsetzen sollte, könnte dies dem Palladium-Nachfrage Auftrieb geben. Die Wasserstofftechnologie steckt aber noch in den Kinderschuhen; bis zu ihrem großflächigen Einsatz werden wohl noch viele Jahre vergehen.

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Wie kann man Palladium handeln?

Wenn Sie Rohstoffe handeln wollen, stehen Ihnen prinzipiell drei Wege zur Verfügung: Ein direktes, also physisches, Investment, ein indirektes Investment über Indexzertifikate oder den CFD-Handel sowie ein Investment in Aktien börsennotierter Unternehmen, die in der Exploration oder Förderung von Palladium tätig sind.

Direktes Handeln mit Palladium:

Bei einem direkten Kauf von Palladium erwerben Sie physische Barren oder Münzen in mit einem genau definierten Gewicht. Der Direktkauf eignet sich vor allem für langfristige Anleger. Beachten Sie allerdings, dass physisches Palladium als Anlageform noch nicht so verbreitet ist wie Gold- oder Silberinvestments. Das führt unter Umständen zu einem hohen Spread zwischen dem Ankaufspreis und dem möglichen Verkaufspreis.

Indirektes Palladium-Investment:

Wer den mit dem direkten Investment verbundenen Aufwand (Spread und Einlagerung) scheut, aber trotzdem langfristig investieren will, kann ein Indexzertifikat auf den Preis von Palladium erwerben. Ein solches Zertifikat bildet den Weltmarktpreis 1:1 nach. Auch hier ist somit die langfristige Partizipation an der Preisentwicklung möglich.

Trading mit Palladium:

Wer eher auf kurzfristige Preisschwankungen spekulieren will, sollte das CFD-Trading ins Auge fassen. Zur Erklärung: Ein CFD (Abkürzung für contract for difference bzw. auf Deutsch Differenzkontrakt) ist ein derivatives Finanzprodukt, bei dem man einen Vertrag mit seinem Broker auf einen bestimmten Basiswert (hier: Den Palladium-Preis) abschließt.

Diese Spekulation kann sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse abgeschlossen werden. Der Broker schuldet Ihnen im Falle eines erfolgreichen Trades die Differenz zwischen dem Kurs beim Vertragsabschluss und dem Kurs beim Verkauf des CFDs.

Mit einem Hebel können Sie beim CFD-Handel potenzielle Gewinne unter Inkaufnahme eines erhöhten Risikos maximieren. Der größtmögliche Hebel beträgt bei CFDs auf Rohstoffe zehn. CFDs sind innerhalb eines Handelstages wieder zu verkaufen, ansonsten fallen Zusatzgebühren an. Der Handel mit CFDs ist innerhalb der üblichen Börsenzeiten möglich. Handelsschluss ist zumeist um 22.00 Uhr.

Welches sind die spannendsten Palladium-Aktien?

Nornickel

Nornickel (früherer Firmenname: Norilsk Nickel) gilt als globaler Marktführer unter den Palladium-Förderunternehmen. Zudem ist man auch bei der Nickelförderung weltweit führend. Das russische Unternehmen gilt auch sonst als breit diversifiziert, da neben Nickel und Palladium unter anderem noch Kupfer, Gold und Silber produziert werden. Wie bei russischen Aktien fast schon üblich besticht Nornickel zudem mit einer sehr günstigen Bewertung (das KGV liegt unter zehn) sowie einer extrem hohen Dividendenrendite im Bereich von neun bis zehn Prozent. Ein gewisses Risiko bergen die diversen Umweltskandale, mit denen sich das Unternehmen zurzeit juristisch auseinandersetzen muss.

Anglo American Platinum

Der weltweit größte Platin- und zweitgrößte Palladiumproduzent ist Anglo American Platinum. Die Minen des Tochterunternehmens von Anglo American liegen ausnahmslos in Südafrika. Während bei Nornickel etwa 40 % der Umsätze auf das Palladium-Geschäft entfallen, sind es bei Anglo American Platinum über 50 %. Anglo American Platinum hat im Konkurrenzvergleich die niedrigsten Förderkosten pro Unze, verfügt über weitere Palladiumvorkommen in Reserve und schüttet eine ansehnliche Dividendenrendite von über zwei Prozent aus.

Vorteile des Tradings mit Palladium-CFDs

Falls Sie Rohstoffe traden möchten, also kurzfristige Preisschwankungen ausnutzen wollen, bietet Ihnen ein CFD einige Vorteile. So müssen Sie sich nicht mit der sicheren Unterbringung Ihrer physischen Edelmetalle, die in der Regel mit laufenden Kosten verbunden ist, kümmern. Eine Mindest-Haltedauer zur steuerfreien Veräußerung entfällt beim CFD-Trading.

Zudem können Sie ganz flexibel sowohl auf steigende als auch auf fallende Preise spekulieren und somit von Kursentwicklungen in beide Richtungen profitieren. Sofern Sie mit einem gehebelten CFD Rohstoffe traden, potenzieren sich die möglichen Gewinne in erheblichem Ausmaß. Natürlich werden aber auch mögliche Verluste größer, weshalb Hebel mit Bedacht und nur nach gründlicher Recherche inkl. charttechnischer Analysen verwendet werden sollten.

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Risikohinweis Plus500: CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.