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Wie kann man Rohstoffe handeln?

  • Beitrags-Kategorie:Rohstoffe
  • Lesedauer:10 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Insbesondere spekulativ eingestellte Trader und Anleger favorisieren zunehmend den Handel von Rohstoffen. Einsteiger wissen allerdings häufig noch nicht, wie und wo Rohstoffe überhaupt gekauft und verkauft werden können.

In unserem Beitrag erläutern wir, wie der Rohstoffhandel an den Weltmärkten funktioniert. Ferner gehen wir darauf ein, in welcher Form du auf steigende oder fallende Kurse bei Rohstoffen spekulieren kannst. Du erfährst weiterhin, welche Rohstoffe an den Finanzmärkten gehandelt werden können und wie du einen guten CFD-Broker für den Rohstoffhandel findest.

Wie funktioniert der Rohstoffhandel an den Weltmärkten?

Schon seit Jahren können nicht ausschließlich Banken und größere Unternehmen, sondern auch jeder Privatanleger und Trader, in den Rohstoffhandel einsteigen. An den Finanzmärkten gibt es diesbezüglich mehrere Möglichkeiten, in welcher Form du auf die Preise von Rohstoffen, wie zum Beispiel Gold oder Rohöl, spekulieren kannst.

Im Wesentlichen stehen an den Märkten die folgenden Finanzprodukte zum Rohstoffhandel zur Auswahl:

  • Warenterminbörse (Futures)
  • Rohstofffonds
  • ETFs und ETCs
  • Optionen und Optionsscheine
  • CFDs
  • Zertifikate
  • Rohstoffaktien

Auf diese einzelnen Handelsmöglichkeiten mit den unterschiedlichen Finanzprodukten möchten wir in den folgenden Abschnitten näher eingehen. So kannst du vielleicht bereits entscheiden, welche Form des Rohstoffhandels für dich die beste Option darstellt.

Warenterminbörse: Rohstoffe mittels Futures auf Termin handeln

Der direkteste Weg des Rohstoffhandels ist es, an einer Warenterminbörse entsprechende Kontrakte abzuschließen. Zu den bekanntesten Terminbörsen für Rohstoffe zählt insbesondere die Chicago Mercantile Exchange in den Vereinigten Staaten. Dort hast du die Möglichkeit, nahezu sämtliche Arten von Rohstoffen für zukünftige Termine zu handeln. Der Direkthandel ist allerdings äußerst risikoreich und demzufolge nahezu ausschließlich erfahrenen Tradern zu empfehlen.

Du hast nämlich beim Handel auf Termin nicht nur das Recht, die entsprechende Lieferung des Rohstoffes zu verlangen, sondern ebenso die Pflicht, den entsprechenden Rohstoff anzunehmen. Falls du also nicht rechtzeitig eine Gegenposition eröffnest, kann es passieren, dass dir zum Beispiel 100 kg Weizen nach Hause geliefert werden. Üblich ist dies selbstverständlich nicht, denn in der Regel werden ausschließlich Terminkontrakte ohne effektive Lieferung gehandelt.

Rohstofffonds mit Diversifikation

Eine deutlich indirektere Möglichkeit, wie du Rohstoffe handeln kannst, ist das Investment in sogenannte Rohstofffonds. Dabei handelt es sich in erster Linie um Aktienfonds, die sich auf bestimmte Aktienwerte konzentrieren. Die jeweilige Aktiengesellschaft ist in dem Fall meistens im Rohstoffsektor aktiv. Somit handelt es sich beispielsweise um eine Mineralölgesellschaft oder eine Goldmine.

Der Vorteil solcher Rohstofffonds besteht darin, dass du eine breite Risikostreuung erreichst. Der Fonds investiert sein Kapital meistens in mindestens 20 unterschiedliche Aktienwerte, sodass eine gute Diversifikation erfolgt. Zudem musst du dich bei den aktiv gemanagten Rohstofffonds um nichts kümmern, sondern vertraust dein Kapital einem erfahrenen Fondsmanager an.

ETS und ETCs: Indexbasiert in Rohstoffe investieren

Eine ganz ähnliche Form des Rohstoff-Investments wie Rohstofffonds sind ETFs. Dabei handelt es sich um die sogenannten Exchange Traded Funds, also um Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. In dem Fall bildet der ETF einen bestimmten Rohstoffindex ab, beispielsweise einen Rohölindex oder einen Agrarrohstoff-Index. Auch hier erreichst du eine gute Risikostreuung, da in ganz unterschiedliche Rohstoffe investiert wird.

Ein mit den ETFs verwandtes Finanzprodukt sind ETCs, die sogenannten Exchange Traded Commodities. Es handelt sich dabei ebenfalls um indexbasierte Finanzprodukte, die auf Rohstoffe spezialisiert sind. Ein Vorteil ist ebenfalls die Risikostreuung und dass du meistens im Verhältnis 1:1 an der Entwicklung des jeweiligen Index teilnimmst.

Optionen und Optionsscheine: Eher für erfahrene Trader geeignet

Ebenfalls in den Bereich der Derivate fallen neben den CFDs und den Futures die Optionen und Optionsscheine. Die entsprechenden Papiere können unterschiedliche Basiswerte haben, so auch einzelne Rohstoffe. Der Handel mit Optionen und Optionsscheinen ist allerdings etwas komplizierter als das CFD-Trading, da zum Beispiel bestimmte Kennzahlen wie der Delta oder Gamma, der Zeitwert und weitere interne Informationen beachtet werden sollten. Daher bietet sich der Rohstoffhandel über Optionen und Optionsscheine eher für erfahrene Trader an.

 

CFD-Handel: Differenzkontrakte mit einem Hebel traden

CFDs stellen eine weitere Möglichkeit dar, Rohstoffe zu handeln. Der Vorteil der Differenzkontrakte besteht darin, dass diese Produkte einerseits sehr leicht verständlich sind, da sie sich direkt mit ihrer Wertentwicklung auf den jeweiligen Rohstoff beziehen. Zum anderen hast du den Vorteil, dass du aufgrund des Hebels weniger Eigenkapital einsetzen musst. Zwar gibt es Chancen auf überdurchschnittliche Gewinne, aber es besteht beim CFD-Handel auch ein Risiko größerer Verluste bis hin zum Totalverlust.

 

Zertifikate: Mit verschiedenen Strukturen in Rohstoffe anlegen

Eine relativ etablierte Form des Handels mit Rohstoffen sind Zertifikate. Diese sind – ähnlich wie CFDs – an einen bestimmten Rohstoff gekoppelt. Bei Zertifikaten musst du allerdings genauer ansehen. Es gibt am Markt sehr unterschiedliche Varianten, die sich im Hinblick auf die Bedingungen, die mögliche Rendite und das Risiko teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Die gängigsten Zertifikate-Arten, die sich teilweise auch auf Rohstoffe beziehen, sind:

  • Garantiezertifikate
  • Hebelzertifikate
  • Knock-Out-Zertifikate

In allen Fällen bezieht sich das Zertifikat auf einen bestimmten Rohstoff, beispielsweise auf das Edelmetall Gold. Es handelt sich bei den Zertifikaten und Schuldverschreibungen, sodass in dem Fall noch das Emittentenrisiko des jeweiligen Herausgebers der Wertpapiere hinzu kommt.

Rohstoffaktien: Engagement an der Börse

Eine weitere Möglichkeit des indirekten Rohstoffhandels sind Rohstoffaktien. Dabei handelt es sich um Wertpapiere, die von Unternehmen emittiert wurden, die im Rohstoffsektor angesiedelt sind. Typische Beispiele sind unter anderem:

  • Mineralölgesellschaften
  • Gold- und Kupferminenbetreiber
  • Große Rohstoffhändler
  • Agrarunternehmen

Rohstoffaktien sind sicherlich die indirekteste Form des Rohstoffhandels. Der Aktienkurs wird von zahlreichen weiteren Faktoren fernab der Entwicklung der Rohstoffpreise beeinflusst.

 

Welche Rohstoffe werden an den Finanzmärkten gehandelt?

Vom Grundsatz her kannst du nahezu jedem Rohstoff, der an den Weltmärkten verfügbar ist, an den Finanzmärkten handeln. Das beginnt bei Edelmetallen, geht über Energierohstoffe bis hin zu sämtlichen Agrarprodukten, wie zum Beispiel Weizen oder Mais. Darüber hinaus werden an den Weltmärkten mittlerweile sogar eher exotische Rohstoffe für Trader zum Handel angeboten, wie zum Beispiel argentinisches Rindfleisch oder Seltene Erden (Metalle).

Welche Rohstoffe kann ich im Detail handeln?

Da es circa 100 unterschiedliche Rohstoffe gibt, die du grundsätzlich an den entsprechenden Finanzmärkten handeln kannst, ist es sinnvoll, sich eine Übersicht über die unterschiedlichen Rohstoffarten zu verschaffen. In erster Linie sind es die folgenden Kategorien, in welche die handelbaren Rohstoffe eingeteilt werden:

  • Energierohstoffe
  • Industrie- und Edelmetalle
  • Agrarrohstoffe

In den Bereich der sogenannten Energierohstoffe fallen insbesondere Rohöl, Erdgas und Kohle. Es handelt sich dabei um die gängigsten Energielieferanten, die weltweit genutzt werden. Der am häufigsten gehandelte Rohstoff in dieser Kategorie ist sicherlich das Rohöl, konkret das US-amerikanische WTI. Aber auch die Nordsee-Sorte BRENT, die in Europa großer Bedeutung ist, wird relativ häufig gehandelt.

Ebenfalls zu den beliebtesten Rohstoffen zählen Gold und Silber aus der Rubrik Edelmetalle. Diese können einmal über die zuvor aufgeführten Finanzprodukte, alternativ aber auch in physischer Form gehandelt werden. Dies erreichst du einfach durch den Kauf von Münzen oder Barren, zum Beispiel aus Gold, Silber oder Platin. Ebenfalls in die Rubrik der Edel- und Industriemetalle fallen zum Beispiel Zink, Aluminium und Kupfer.

Eine weitere, sehr große Kategorie im Bereich Rohstoffe sind die Agrarrohstoffe. Diese werden im Fachbereich auch als Soft Commodities bezeichnet. Im Vordergrund stehen insbesondere die folgenden landwirtschaftlichen Rohstoffe, die mit Abstand am häufigsten an den Märkten gehandelt werden:

  • Weizen
  • Baumwolle
  • Mais
  • Zucker
  • Kaffee
  • Holz

CFD-Trading: die schnelle Art Rohstoffe zu handeln

Immer mehr Trader und Anleger möchten erstmals mit Rohstoffen handeln und kennen sich daher am Markt noch nicht aus. Während zum Beispiel der Handel an den Terminmärkten oder über Optionen und Optionsscheine relativ kompliziert ist, bietet sich insbesondere das CFD-Trading auch für Anfänger an.

Rohstoffe traden mittels ist die einfachste Möglichkeit, wie du auf steigende, aber auch auf fallende Preise bei einzelnen Rohstoffen spekulieren kannst. Der CFD-Handel ist deshalb so einfach und transparent, weil sich der entsprechende Kontrakt im Verhältnis 1:1 auf den von dir gewünschten Rohstoff bezieht. Zu den am häufigsten gehandelten Rohstoff-CFDs zählen:

  • Rohöl-CFDs
  • Gold-CFDs
  • Silber-CFDs
  • Weizen-CFDs

Neben der einfachen Gestaltung der Finanzprodukte profitierst du beim CFD-Trading davon, dass der Broker dir faktisch durch den Hebel Geld leiht. Wenn du beispielsweise Gold-CFDs im Gegenwert von 10.000 Euro handeln möchtest, musst du bei einem Hebel von 10:1 lediglich 1.000 Euro eigenes Geld investieren. Der Rest wird dir faktisch vom Broker geliehen. Aufgrund des Hebels ist es schon mit geringen Kapitaleinsätzen möglich, überdurchschnittlich hohe Gewinne zu erzielen.

Allerdings darfst du das ebenfalls hohe Risiko nicht außer Acht lassen. Beim CFD-Trading musst du eine Sicherheitsleistung (Margin) gegenüber den Broker tätigen. Reicht diese aufgrund eines größeren Preisrückgangs deiner CFDs nicht mehr aus, muss der Broker unter Umständen deine Position schließen. Das würde bedeuten, dass du das investierte Kapital im Rahmen des CFD-Handels für diese Position komplett verloren hast.

Welcher ist der beste CFD-Broker für Rohstoffe?

Damit du Rohstoffe mittels CFDs handeln kannst, benötigst du zunächst ein Handelskonto bei einem sogenannten CFD-Broker. Dabei handelt es sich um Online-Broker, die sich auf den Handel mit Differenzkontrakten und oft ebenso auf Devisen spezialisiert haben. Alleine in Deutschland bieten momentan über 30 CFD-Broker ihre Dienste an, sodass ein Vergleich der Anbieter empfehlenswert ist. So kannst du unter anderem einen guten Broker finden, der sich zum Beispiel durch folgende Eigenschaften auszeichnen kann:

  • Kostenloses Demokonto nutzbar
  • Günstige Handelskonditionen (enge Spreads)
  • Großes Angebot an Basiswerten, insbesondere in der Kategorie Rohstoffe
  • Deutschsprachiger Kundenservice
  • Hohe Sicherheitsstandards
  • Intuitiv bedienbare Trading-Plattform mit interessanten Funktionen
  • Kostenloser Lern- und Weiterbildungsbereich
  • Gute Auswahl an Einzahlungsmöglichkeiten

Diese zuvor genannten Merkmale des Angebotes sprechen dafür, dass es sich um einen guten Broker handelt. Hilfreich können ferner sogenannte Reviews sein. Das sind Test- und Erfahrungsberichte zu den verschiedenen CFD-Brokern, die deren Angebot noch einmal im Detail unter die Lupe nehmen.