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Aktienhandel vs. CFD-Handel – Was ist der Unterschied?

  • Beitrags-Kategorie:Aktien
  • Lesedauer:6 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Auch wenn die Unterschiede zwischen Aktien und Aktien-CFDs nicht groß erscheint, gibt es doch einige Dinge zu beachten. Immer mehr Börsianer nutzen bei ihren Investitionen die „Contracts For Difference” (CFD). Diese Derivate sind mit hohen Hebeln ausgestattet und beinhaltet die Möglichkeit, große Gewinne bei einem entsprechend erhöhtem Risiko zu machen. Außerdem kann der Investor sowohl Long-Positionen als auch Short-Positionen eröffnen, ohne sich mit den Untiefen des Optionsscheinhandels befassen zu müssen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Aktie und einem Aktien-CFD?

Um sich Kapital für Investitionen zu verschaffen, gehen Unternehmen unter anderem „an die Börse“. Kaufwilligen Interessenten bieten sie hier ihre Aktien an und verfügen so über Einnahmen, um Projekte zu finanzieren, Konkurrenten zu übernehmen oder auf andere Weise zu expandieren. Mit diesen „Anteilscheinen“ wird der Investor juristisch gesehen Mitbesitzer des Unternehmens. Er erwirbt sogar Stimmrechte bei Entscheidungen auf der jährlichen Hauptversammlung, wo auch über die zukünftige Strategie der Kapitalgesellschaft abgestimmt wird.

CFDs hingegen sind keine echten Aktien. Sie beziehen sich immer auf einen Basiswert, also eine Aktie, einen Index oder Rohstoff. Besonders bei Währungspaaren ist das CFD-Trading weit verbreitet. Der Anleger hat eine große Auswahl, weil fast alle Anbieter von CFDs den Währungshandel anbieten. Bei Aktien-CFDs ist das Angebot unterschiedlich. Meist stehen nur wenige Aktien zum Handel als CFD zur Verfügung.

Der Kunde hat jedoch stets nur ein Derivat gekauft, mit dem keine Stimmrechte bei Unternehmensentscheidungen verbunden sind. Dementsprechend ist man als Besitzer eines Aktien-CFDs nicht automatisch der Besitzer der Aktie. Aktien-CFDs sollten daher nur als Spekulationsobjekt angesehen werden, mit denen man auf steigende oder fallende Aktienkurse spekulieren kann. Für langfristige Investoren sind Aktien-CFDs also höchstens zum Absichern und zum Hedging des Depots geeignet.

Was sind die Unterschiede bei den Gebühren?

Beim Aktien-Kauf fallen bei den ausführenden Brokern sehr unterschiedliche Gebühren an. Darunter fallen die Ordergebühren, die bei jedem Kauf oder Verkauf einer Aktienposition anfällt. Wie hoch die Ordergebühr ist, hängt stark vom Broker ab. Es gibt teilweise Online-Broker, die keine Ordergebühren erheben.

Weitere Gebühren beim Aktien-Kauf sind an bestimmten Börsenplätzen die Börsenentgelte. Die Börsenentgelte sind meist geringer als die Ordergebühr des Brokers und fallen ebenfalls beim Kauf und Verkauf an. Sollten Aktien über ausländische Börsen gekauft werden, fallen hier zusätzliche Kosten an. Diese Gebühren sind teilweise sehr hoch und können sich zwischen 20€ bis über 50€ bewegen.

Die Gebührenstruktur bei Aktien-CFDs ist komplett anders. Eine fixe Ordergebühr wie beim Aktien-Kauf gibt es nicht. Dafür fallen andere Gebühren an, die teilweise versteckt sind. Die zwei wichtigsten Gebühren beim CFD-Handel sind die Spreads und die Übernachtfinanzierungen.

Die Kosten beim Handel mit Aktien-CFDs

Bei CFDs entstehen Kosten durch die Spreads, die der Broker ansetzt. Angenommen er bietet einen CFD-Kontrakt auf den Dax an mit einer Differenz von einem Indexpunkt zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Dann entsteht unmittelbar beim Eröffnen der Position beim Trader ein Verlust in gleicher Höhe. Der CFD-Käufer startet also grundsätzlich mit einem kleinen Minus in seiner Position, abhängig von der Höhe des Spreads.

Zusätzlich ergeben sich bei CFDs Kosten, wenn der Anleger seine Position auch über Nacht halten will. Denn immerhin ist er mit einem erheblichen Anteil an Fremdkapital unterwegs, das ihm der Broker nicht uneigennützig leiht. Die Höhe der Übernachtfinanzierung ist abhängig vom jeweiligen Basiswert. So sind Forex-CFDs oftmals günstiger in der Übernachtfinanzierung als stark volatile Einzelaktien.

Aber die Übernachtfinanzierung ist manchmal gar kein Kostenfaktor, sondern kann sogar ein zusätzliches Einkommen beim CFD-Trading darstellen. Bei manchen CFD-Positionen ist die Übernachtfinanzierung positive. Das bedeutet, dass der tägliche Betrag dem CFD-Konto gutgeschrieben wird. Das ist jedoch eher selten und nur bei wenigen Basiswerten der Fall. Meistens haben Short-Positionen eine positive Übernachtfinanzierung. Ein Beispiel hierfür sind Short-CFDs auf den Volatility Index (VIX) oder bei Bitcoin-CFDs.

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Bekomme ich bei einem Aktien-CFD auch die Dividende?

Wer einen CFD gekauft hat, der sich auf eine Aktie bezieht, hat wie gesagt auf den Hauptversammlungen kein Stimmrecht. Dementsprechend denken viele zunächst, man bekommt beim CFD-Trading keine Dividende. Das stimmt jedoch nicht ganz! Die meisten CFD-Broker nehmen bei Dividendenausschüttungen eine Anpassung im Konto vor. Hält man eine Long-Position als Aktien-CFD, bekommt man die Dividende gutgeschrieben. Hält man eine Short-Position als Aktien-CFD wird die Dividende vom Margin-Konto abgezogen.

Sind die Kursschwankung der Aktie und des CFDs identisch?

Aktien handelt man hauptsächlich an den etablierten Börsen, bisweilen auch außerbörslich bei speziellen Anbietern wie etwa Tradegate. Die Aktienkurse bilden sich generell als Folge eines Gleichgewichts aus Angebot und Nachfrage. Auch wenn es an unterschiedlichen Börsenplätzen die Kurse teils unterscheiden können, sind sie annähernd gleich. Durch den Onlinehandel werden Preisunterschiede an den Börsenplätzen schnell durch Händler ausgeglichen. Diese Handelstechnik nennt man „Arbitrage-Handel“.

Sie ist eine der ältesten Strategien und kann bei einigen Gelegenheiten sehr profitabel sein. Aus längst vergangenen Zeiten ist überliefert, dass solvente Anleger zum Beispiel in Paris Gold einkauften und ganze Wagenladungen nach London kutschierten und dort verkauften, weil das Edelmetall in England höher notierte. Heute ist der Handel weniger beschwerlich, und in Sekundenschnelle hat man am einen Börsenplatz günstig eingekauft und am nächsten Gewinne erzielt.

Bei Aktien gibt es also nicht nur einen Kurs, sondern viele verschiedene. CFDs beziehen sich generell auf den Aktienkurs. Was bei den Kursen von CFDs jedoch auffällt ist, dass sie nicht 100% gleich sind mit den Kursen an einer Aktienbörse. Das liegt an mehreren Gründen. Ein Grund ist, dass sich der CFD-Broker zunächst auf einen Kurs einer Börse festlegen muss, mit dem er den CFD bildet. Ein weiterer Grund ist der Spread, den der CFD-Broker draufschlägt und welcher den Kurs beim Eröffnen einer CFD-Position zusätzlichen abweichen lässt. Die Kursbewegung von einer Aktie und einem Aktien-CFD sind jedoch immer gleich!