Was ist der VIX?
Der CBOE Volatility Index (Ticker-Symbol: VIX) ist ein Maßstab für die erwartete Schwankungsbreite im Markt. Er wird manchmal auch als Angst-Index, weil er steigt, wenn der Markt in Panik ist. Er misst die erwartete Volatilität des S&P 500 für die kommenden Tage und wird anhand von den Preisen der Put- und Call-Optionen auf den S&P 500 berechnet. Er ist somit ein Maßstab der Ungewissheit, die momentan am Markt herrscht.
Der Volatility Index ist für Privatanleger nicht direkt handelbar. Über bestimmte Finanzprodukte kann man jedoch an der Kursentwicklung des VIX partizipieren. Auch für das Trading kann der VIX interessant sein, da seine Kursschwankungen in unsicheren Marktphasen sehr hoch sind. Das Trading mit dem VIX ist allerdings nicht sehr leicht und beinhaltet entsprechend hoher Risiken.
Wie wird der VIX berechnet?
Der aktuelle Kurs des VIX wird durch die Chicago Board Options Exchange (CBOE) berechnet und herausgegeben. Wichtigste Faktoren für die Berechnung des VIX sind die Optionen auf den S&P500. Hierfür werden sowohl die Standard-Optionen auf den SPX verwendet, als auch die kurzlaufenden Optionen. Die Standard-Optionen haben eine Laufzeit von einem Monat und verfallen am Ende eines jeden Monats. Die kurzlaufenden Optionen auf den SPX verfallen jeden Freitag.
Anhand einer bestimmten Formel wird am Ende ein Wert, der dem Kurs des VIX entspricht. In die Formel fließen verschiedene Parameter der bereits erwähnten Optionen ein. Hier eine Übersicht über die Einflussfaktoren auf den Wert des VIX:
- Spread der Optionen
- Risikofreie Zinssatz bis zur Fälligkeit der Option
- Zeit bis zum Auslaufen der Optionen
- Ausübungspreis der Optionen
Was bedeuten die Werte des VIX?
Der VIX steht für das zukünftige Level der Volatilität. Aufgrund der Berechnung mittels Call und Put Optionen kann hieraus ein Zustand über die Märkte abgeleitet werden. Hohe Werte beim VIX bedeutet eine große Volatilität, also eine große Schwankungsbreite an den Märkten. Der VIX ist ein fortlaufender Indikator und steht für die erwartete Volatilität in den nächsten 30 Tagen, bezogen auf die bisherige Volatilität.
Der VIX steigt, wenn der Stress an der Börse steigt und die Kurse fallen. Insbesondere schlechte Nachrichten, die zu großen Kursverlusten führen, lassen den VIX stark steigen. Auch in einem Bullenmarkt gibt es schlechte Nachrichten, die zu Kursverlusten und Korrekturen an den Börsen führen. Auch diese lassen den VIX kurzzeitig ansteigen, er kehrt aber relativ schnell zu niedrigen Werten zurück. In einem Bärenmarkt kann der VIX jedoch über längere Zeit auf einem höheren Niveau notieren.
Schaut man sich den Verlauf des VIX im Chart* über viele Jahre an, erkennt man ein immer wieder ähnliches Muster. Während der Aktienmarkt in einem Bullenmarkt befindet, liegt der VIX meistens bei Werten kleiner als 20. In angespannten Marktphasen, wie zum Beispiel in einem Bärenmarkt oder einer Krise, liegt der VIX meist über längere Zeiten zwischen 20 und 40. In einem Bärenmarkt spricht man von der Kapitulation und damit dem Tiefpunkt des Bärenmarkts, wenn der VIX Werte über 40 erreicht. Bei extremen Schocks für den Markt kann der VIX kurzzeitig aber auch deutlich höhere Werte erreichen. So erreichte der VIX im Höhepunkt der Finanzkrise 2008 und im Corona Crash im März 2020 Höchstwerte von um die 85.
Wofür kann man den VIX einsetzen?
Der VIX ist aufgrund seiner großen Schwankungen ein beliebter Index für das Trading. Es gibt viele Trading-Strategien, die sich auf den VIX konzentrieren. Die großen Schwankungen bieten für Trader große Möglichkeiten. Gerne wird der VIX als CFD mit Hebel gehandelt, um die Schwankungen noch besser auszunutzen. Jedoch ist der VIX als CFD mit Hebel ein erhebliches Risiko und kann bis zum Totalverlust führen.
Der VIX wird neben dem Trading gerne als Absicherung gegen fallende Kurse verwendet. Besonders professionelle Investoren setzen verstärkt auf den VIX als Hedge gegen fallende Märkte. Denn der VIX verhält sich konträr zum Markt. Fällt der Aktienmarkt, steigt der VIX überproportional. Das macht ihn zu einem beliebten Produkt zur Absicherung des breiten Aktienmarktes.
Wie kann man den VIX handeln?
Den VIX kann an als Anleger nicht direkt kaufen, wie zum Beispiel eine Aktie. Denn der VIX ist keine Aktie oder ETF, sondern ein Index, auf den weitere Finanzprodukte aufgelegt sind. Man Finanzprodukte kaufen, die den VIX als Basiswert haben und sich zusammen mit seinen Kursveränderungen verändern. Für Anleger gibt es verschiedene Arten von Finanzprodukten, die Bezug zum Volatility Index haben und ihn nachbilden:
- ETF/ETN
- Optionen
- CFDs
Wenn du den VIX handeln möchtest, ist es wichtig, das entsprechende Finanzprodukt zu verstehen. Im Folgenden geben wir dir hier eine kurze Übersicht über eine Auswahl von 3 verschiedenen Finanzprodukten auf den VIX. Wichtig ist zu verstehen, dass der Handel mit dem VIX entsprechend hohen Schwankungsrisiken unterliegt!
iPath S&P 500 VIX ETN auf Terminkontrakte
Den iPath S&P 500 VIX ETN kann man kurzfristige und mittelfristige Terminkontrakte (Futures) auf den VIX kaufen. Der iPath S&P 500 VIX mittelfristige Futures ETN (VXZ) hält Long-Positionen des VIX-Futures für den kommenden vierten bis siebten Monat. Die Positionen werden fortlaufend in die kommenden Future-Kontrakte gerollt.
Der iPath S&P 500 VIX Short-Term Futures ETN (VXX) beinhaltet kurzfristige Terminkontrakte auf den VIX, die laufend in die nächsten Kontrakte gerollt werden. Da der VXX sich auf die kurzfristigen Terminkontrakte des VIX bezieht, korreliert er stärker mit den täglichen Schwankungen des VIX.
Put- und Call-Optionen auf den VIX
Von verschiedenen Banken werden Optionen, also Kaufs- und Verkaufsrechte, auf den CBOE Volatility Index angeboten. Mit Call-Optionen spekuliert man auf steigende Kurse beim VIX, also auf steigende Volatilität. Steigt die Volatilität, sinkt meist der Markt. Aus diesem Grund können Call-Optionen auf den VIX auch als Absicherung des Aktiendepots eingesetzt werden. Bei Put-Optionen auf den VIX.
Den VIX als CFD handeln
Eine weitere Möglichkeit stellen CFDs dar, den VIX zu handeln. Ein CFD auf den VIX bezieht sich direkt auf den Kurs des VIX. Ein Vorteil von CFDs auf den Volatility Index ist, dass du auf steigende und fallende Kurse spekulieren kannst. So hast du die Möglichkeit, das Trading auf jede Marktsituation anzupassen. Der Standardhebel in der EU für Indizes wie den VIX liegt bei 1:20. Es gilt jedoch zu beachten, dass mit dem Hebel auch das Verlustrisiko erheblich erhöht ist.
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