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Kryptowährungen handeln – Direkthandel vs. CFD

  • Beitrags-Kategorie:Bitcoin
  • Lesedauer:6 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Kryptowährungen haben in den letzten Jahren, insbesondere seit Anfang 2021, große Aufmerksamkeit erfahren. In dieser Zeit konnte sich der Bitcoin fast verdoppeln. Noch stärkere Anstiege konnten Altcoins wie Ethereum, Cardano oder der Binance Coin verzeichnen. Daher haben viele Anleger und Trader großes Interesse daran, in den Handel mit den Digitalwährungen einzusteigen. Im folgenden Artikel beleuchten wir den Unterschied zwischen dem direkten Handel mit Kryptowährungen sowie dem CFD-Handel mit diesen. Außerdem erörtern wir, wann ein Direktkauf und wann der Handel mit einem CFD sinnvoller ist.

Was ist der Unterschied zwischen dem Direkthandel von Kryptos und dem CFD-Handel?

Der größte Unterschied zwischen dem Direkthandel mit Bitcoin und dem CFD-Handel ist der, dass man bei der erstgenannten Methode die Kryptos direkt erwirbt, wohingegen man beim Erwerb von einem CFD nicht direkt in Bitcoin und Co. investiert.

Bei einem Kauf von echten Kryptowährungen muss man diese über eine der vielen Krypto-Börsen erwerben. Dank der hinter den Digitalwährungen stehenden Blockchain-Technologie, die vereinfacht gesagt wie eine Art Notizbuch funktioniert, wird der entsprechende Erwerb in der Blockchain verschlüsselt festgeschrieben. Nach dem Kauf besitzt man, je nach investiertem Betrag, eine bestimmte Menge der erworbenen Digitalwährung.

Allerdings sollte man seine digitalen Assets keinesfalls auf der Börse parken. Unbedingt anzuraten ist vielmehr der Transfer auf eine Wallet, am besten eine vom World Wide Web getrennte Hardwallet. Hier werden die Coins wie in einer Art Geldbörse zugriffsicher aufbewahrt.

Der Kauf eines CFD bietet Ihnen hingegen die Möglichkeit, ohne direktes Investment in Kryptos an deren Kursanstiegen oder -rückgängen zu partizipieren. Zur Erklärung: Ein CFD (Abkürzung für contract for difference oder zu Deutsch Differenzkontrakt) ist ein derivatives Finanzinstrument, das es für verschiedene Basiswerte gibt. Neben Aktien, Rohstoffen oder ähnlichem kann man mittlerweile auch auf den Bitcoin und die ganze Palette der Altcoins einen CFD vereinbaren.

Das CFD-Trading funktioniert so, dass man auf den Kurs einer bestimmten Kryptowährung, der als Basiswert dient, einen Vertrag mit seinem Broker abschließt. Sie können entscheiden, ob sie an steigende oder eher an fallende Kurse glauben. Liegen Sie richtig, schuldet Ihnen ihr Broker die Differenz zwischen dem Kurs bei Abschluss und dem Kurs bei Verkauf des CFDs. Um Gewinne zu maximieren, können Sie dabei auch mit unterschiedlichen Hebeln arbeiten, die aber in der EU streng reguliert sind.

Wann ist ein der Direkthandel und ein Hardwallet sinnvoll?

Das direkte Investieren in Kryptowährungen eignet sich vor allem für diejenigen, die langfristig an der Wertentwicklung ihrer digitalen Assets partizipieren wollen. Wenn Ihnen die kurzfristig starke Volatilität nichts ausmacht und Sie daran glauben, dass Kryptowährungen in Zukunft ein Vielfaches ihres jetzigen Wertes haben werden, sollten Sie den Direkthandel bevorzugen. Auch, wenn Sie gerne verschiedene Altcoins besitzen wollen und sich ein breit gestreutes Krypto-Portfolio zulegen wollen, wäre der Handel über eine Börse vorzuziehen.

Weiterhin gibt es heutzutage verschiedene andere Möglichkeiten, mit digitalen Währungen ein passives Einkommen zu generieren, bspw. über das Staking, Lending oder das Mining. Allerdings gibt es hier einige steuerliche Fallstricke. Bei Staking, Lending und Co. ist die steuerliche Behandlung noch nicht abschließend geklärt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist aber davon auszugehen, dass der daraus resultierende Verdienst wie beim Trading versteuert werden könnte. Doch das wird sich in der Zukunft zeigen.

Ein weiterer Nachteil beim Direkthandel ist die sichere Unterbringung der eigenen Assets. Wie bereits erwähnt, eignet sich hierfür etwa ein Hardwallet. Für den Erwerb von dieser fallen aber zum einen zusätzliche Kosten im dreistelligen Bereich an. Die Anschaffung lohnt sich daher erst ab einer größeren Summe an gehaltenen Kryptowährungen. Zum anderen muss man sich für den Fall des Verlustes der Wallet eine längere Passphrase merken bzw. diese an einem sicheren Ort verstauen, um an seine Coins wieder heranzukommen. Auch beim Transfer der Kryptowährungen auf die Wallet kann bei fehlenden Sicherheitsvorkehrungen einiges schiefgehen. Und nicht zuletzt ist nicht jeder Altcoin mit jedem Wallet kompatibel.

Wann ist der Handel mit CFDs auf Kryptowährungen sinnvoll?

Fall Sie kurzfristig auf Schwankungen der Kurse spekulieren wollen, eignet sich der CFD-Handel wesentlich besser. Im Gegensatz zum Direktkauf, bei dem auf langfristig steigende Kurse spekuliert wird, können Sie beim Erwerb von Krypto-CFDs auch auf fallende Kurse spekulieren. Ihnen stehen also mehr Möglichkeiten offen. Da Sie keine realen Kryptowährungen erwerben, müssen Sie sich keine Sorgen um deren sicherer Unterbringung machen. Zusätzliche Kosten für den Kauf einer Hardwallet fallen nicht an.

Steuerlich betrachtet, ist das CFD-Trading mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen so wie beim Trading mit anderen Basiswerten. Verluste und Gewinne werden demnach mit denen aus anderen CFDs verrechnet und der Gewinn am Ende versteuert.

Durch die Option, einen CFD mit Hebeln zu traden, steigen die potenziellen Gewinnmöglichkeiten, gleichzeitig aber natürlich auch die Höhe eventuelle Verluste. In jedem Fall kann die kurzfristig erzielte Rendite aus den Kursschwankungen so deutlich über der eines Direktinvestments in Bitcoin und Co. liegen. In der EU ist durch eine strikte Regulierung der Hebel beim Handel mit CFDs auf Kryptowährungen auf den Faktor 1:2 begrenzt.

Eine interessante Option bietet sich, falls bereits physische Kryptos im Portfolio sind. Durch einen CFD auf fallende Kurse können Sie kurzfristig ihre Investments hedgen, um so bei Kursrückgängen Verluste zu minimieren. Somit schließen sich ein CFD und physische Investitionen nicht generell aus. Vielmehr ergänzen sie sich sogar.

Fazit: echte Kryptowährungen oder doch CFDs?

Ein Pauschalurteil darüber, ob nun der Direkthandel oder der CFD-Handel mit Kryptowährungen besser ist, kann nicht gefällt werden. Beide Methoden haben Ihre Vor- und Nachteile. Diese sollten Sie mit Ihren individuellen Präferenzen und Investmentzielen abgleichen. Kurz gesagt lautet die Konklusion wie folgt: Wenn Sie langfristig in Kryptos investieren wollen, sollten Sie den Direktkauf bevorzugen. Falls Sie hingegen kurzfristig spekulieren wollen, sind Krypto-CFDs die bessere Wahl.

Der physische Erwerb eignet sich besser, falls Sie:

  • langfristig auf steigende Kurse spekulieren wollen,
  • Sie sich ein breit gestreutes Portfolio aus verschiedenen Altcoins zulegen möchten und
  • Sie von der weiteren Entwicklung von Smart Contracts profitieren wollen.

 

Den Handel mit einem CFD sollten Sie dann vorziehen, wenn Sie:

  • von kurzfristigen Kursschwankungen profitieren möchten,
  • Sie gerne mit Hebeln arbeiten und Risiko-affin sind und
  • Sie keinen Aufwand hinsichtlich der Aufbewahrung ihrer Kryptowährungen haben wollen.

Wie bereits geschildert, kann, je nach eigener Investmentstrategie, auch eine Kombination aus CFD und Direktkauf von echten Bitcoins Sinn ergeben. Völlig egal, welchen Ansatz Sie favorisieren, sollten Sie sich in jedem Fall einen seriösen Broker bzw. eine renommierte Krypto-Börse für den Handel aussuchen.