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Depotabsicherung und Hedging mit CFDs

  • Beitrags-Kategorie:Strategie
  • Lesedauer:9 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

CFDs sind Differenzkontrakte, die von der überwiegenden Mehrheit aller Trader zur reinen Spekulation genutzt werden. Manche Marktakteure nehmen Contracts For Difference allerdings zusätzlich oder alternativ zur Absicherung des Portfolios in Anspruch. Oft wird in dem Zusammenhang auch vom sogenannten Hedging mit CFDs gesprochen.

In unserem Beitrag erfährst du, was CFDs eigentlich sind und warum diese sich für das Hedging und somit die Absicherung von Depots und Portfolios eignen. Ferner informieren wir dich darüber, welche anderen Möglichkeiten zur Depotabsicherung existieren, welche Basiswerte sich eigenen und welchen CFD-Broker du für die Absicherung mittels CFDs nutzen kannst.

 

Was sind CFDs?

CFD steht als Abkürzung für Contract For Difference, auf Deutsch: Differenzkontrakte. Es handelt sich um sogenannte abgeleitete Produkte, in der Fachsprache Derivate genannt, da sich CFDs stets auf einen bestimmten Basiswert beziehen. Dieser wird alternativ oft als Underlying oder Asset bezeichnet. Typische Basiswerte, auf die sich Differenzkontrakte heutzutage beziehen, sind:

  • Indizes
  • Aktien
  • Rohstoffe
  • Devisen
  • Kryptowährungen

Mit CFDs kannst du also beispielsweise darauf spekulieren, dass die Telekom-Aktie zukünftig Kurssteigerungen vollzieht. Alternativ ist es im Rahmen der Absicherung ebenfalls möglich, dein Portfolio bzw. genauer gesagt eine Position mit Telekom-Aktien gegen Verluste abzusichern. Darauf gehen wir im Verlauf unseres Beitrages noch näher ein.

Zur Funktionsweise und zum Verständnis der CFDs zählt definitiv der Hebel. Du musst beim CFD-Trading nur einen kleinen Teil des Handelsgegenwertes selbst investieren, den Großteil jedoch leiht dir der Broker. Ein Hebel von beispielsweise 10:1 bedeutet, dass du bei einem Handelsgegenwert von zum Beispiel 10.000 Euro nur 1.000 Euro eigenes Kapital investieren musst, während du 10.000 Euro vom Broker geliehen bekommst. Allerdings sind in dem Fall 10 Prozent des Handelsgegenwertes als Margin zu hinterlegen (Sicherheitsleistung), demnach 1.000 Euro.

Eine weitere Eigenschaft besteht beim CFD-Trading darin, dass du sowohl auf steigende als auch fallenden Kurse des entsprechenden Basiswertes spekulieren kannst. Dies ist eine wichtige Grundlage, wenn es darum geht, eine Depotabsicherung mittels CFDs vorzunehmen. In den meisten Fällen wirst du beim Basiswert in deinem Portfolio auf steigende Kurse hoffen, sodass das Hedging mittels CFDs die Spekulation auf sinkende Kurse beinhalten muss. Durch den Hebel kannst du beim CFD-Trading schon mit geringen Kapitaleinsätzen größere Summen bewegen bzw. absichern, was ebenfalls eine weitere, wichtige Grundlage ist.

 

Warum eignen CFDs für das Hedging?

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum sich Differenzkontrakte bestens für die Absicherung von Positionen und somit das Hedging eignen. Zusammengefasst sind es die folgenden Eigenschaften und Merkmale, die CFD-Trading für die Absicherung prädestiniert:

  • Geringe Kapitaleinsätze durch den Hebel
  • Spekulation auf steigende oder fallende Kurse (Long und Short)
  • Zahlreiche Basiswerte aus allen Bereichen für die jeweiligen CFDs
  • In der Regel keine Laufzeitbegrenzung bei den Kontrakten
  • CFD haben teilweise längere Handelszeiten

Einige der Merkmale, auf Basis derer sich CFDs bestens für das Hedging eignen, haben wir im vorherigen Abschnitt bereits angesprochen. So führt zum Beispiel der geringe Kapitaleinsatz aufgrund des Hebels dazu, dass die Absicherung von Depotposition auch für Anleger mit geringeren Vermögen leicht realisierbar ist. Ferner ist es von Bedeutung, dass es sowohl Long- als auch Short-CFDs gibt, du also sowohl auf fallende als auch auf steigende Kurse spekulieren kannst.

Ebenfalls bestens sind Differenzkontrakte des für das Hedging geeignet, weil sie in der Regel keine Laufzeitbegrenzung haben. Das ist wichtig, wenn du beispielsweise eine Aktienposition unter Umständen viele Jahre oder sogar Jahrzehnte im Portfolio haben möchtest, sodass praktisch eine dauerhafte Absicherung gewährleistet sein muss. Ferner ist es wichtig, dass es möglichst viele Basiswerte beim CFD-Trading gibt, sodass voraussichtlich auch dein Underlying, welches du absichern möchtest, ein entsprechendes CFD hat. Die großen CFD-Broker stellen mitunter mehr als 1.000 Basiswerte für den CFD-Handel zur Verfügung.

 

Welche anderen Möglichkeiten gibt es zur Depotabsicherung?

CFDs sind zwar eine sehr gute, aber natürlich nicht die einzige Möglichkeit zur Depotabsicherung. Viele Trader bevorzugen Differenzkontrakte jedoch, weil sie sehr transparent sind und auch für Anfänger leicht verständlich. Auf die Alternativen greifen häufig Unternehmen, Institutionen oder erfahrene bzw. professionelle Anleger zurück, um dann mit den jeweiligen Instrumenten ebenfalls eine Depotsicherung vorzunehmen. Zu den anderen Möglichkeiten des Hedgings zählen insbesondere:

  • Zertifikate
  • Optionsscheine, Optionen und Futures
  • Verkauf / Cashquote erhöhen

Lass uns kurz auf diese einzelnen Möglichkeiten eingehen, damit du überprüfen kannst, ob für dich eine dieser Varianten alternativ zur Absicherung mittels CFDs infrage kommt.

 

Zertifikate: Auf unterschiedliche Zertifikatearten achten

Schon die Auswahl bei den Zertifikaten ist nicht ganz einfach, da es einige, unterschiedliche Zertifikatearten gibt. So existieren beispielsweise genauso Garantiezertifikate wie Knock-out-Zertifikate, obwohl Rendite und vor allem das Risiko hier deutlich voneinander abweichen. Im ersten Schritt gilt es also, dass für dich und dein Absicherungsvorhaben am besten geeignete Zertifikat zu finden. Meistens entscheiden sich Anleger beim Hedging für Hebelzertifikate bzw. Knock-out Zertifikate, weil diese ähnlich wie CFDs mit einem Hebel-System funktionieren.

 

Optionsscheine, Optionen und Futures: Kennzahlen und Zeitwerte beachten

Optionsscheine, Optionen und Futures sind zwar ebenfalls eine Möglichkeit zur Absicherung des Portfolios, allerdings insbesondere für mittel- und langfristig orientierte Anleger nicht besonders gut geeignet. Der Grund ist, dass diese Derivate im Gegensatz zu CFDs eine begrenzte Laufzeit haben. Möchtest du allerdings zum Beispiel eine über Jahre laufende Aktienposition absichern, müsstest nur in der Regel den Optionsschein, die Option oder den Future mehrfach wechseln, da die Laufzeit häufig auf maximal zwei bis drei Jahre begrenzt ist.

Zudem sind Optionsscheine, Optionen und vor allem Futures komplizierter als Differenzkontrakte, weil zum Beispiel einige Kennzahlen und auch der Zeitwert eine größere Rolle spielen. Deshalb eigentlich Optionsscheine, Optionen und Futures zur Absicherung des Portfolios in aller Regel vorrangig für Unternehmen, sehr erfahrene Trader und Institutionen.

 

Verkauf von Positionen und Cashquote erhöhen

Auch das Erhöhen der Cashquote, also der vorhandenen Liquidität, ist eine Möglichkeit der Absicherung von Positionen. So hast du nämlich bei Veränderungen am Markt die Möglichkeit, einzuschreiten und bestimmte Basiswerte oder Derivate zu kaufen. Oftmals gehen die genannten Möglichkeiten des Hedging mit einer Diversifikation einher, durch die du insgesamt natürlich auch Positionen in der Hinsicht absichern kannst, als dass eine Risikostreuung stattfindet.

 

Welche Basiswerte eigentlich eigenen sich für die Depotabsicherung mit CFDs?

Im Grunde sind es nahezu alle Finanzprodukte, mit denen gehandelt werden kann, die als Basiswerte für eine Depotabsicherung mittels CFDs geeignet sind. Lediglich speziellere Anlageformen, wie zum Beispiel Immobilien, Anleihen oder Nachrangdarlehen, können in der Regel nicht mittels CFDs abgesichert werden. Die überwiegende Mehrheit aller Anlageformen hingegen eignet sich bestens, um durch Hedging mittels CFDs vor größeren Verlusten abgesichert werden zu können, insbesondere:

  • Aktien
  • Indizes
  • ETFs
  • Devisen und generelle Währungsrisiken

Das System der Absicherung durch CFDs ist dabei im Prinzip immer das gleiche, unabhängig davon, ob du einzelne Aktien, ETFs oder Devisenposition absichern möchtest. Nehmen wir also an, dass sich in deinem Portfolio seit geraumer Zeit eine Aktienposition befindet, die aus 10 Amazon-Aktien besteht. Nach dem Kauf hoffst du natürlich, dass die Kurse der Amazon-Aktien steigen. Sollte dies nicht passieren, würdest du in der Regel Verluste erleiden. Wenn du diese vermeiden oder zumindest größere Verluste verhindern willst, handelst du einfach eine Short-Position mittels Aktien-CFDs, genauer gesagt mit einem Differenzkontrakt, der Amazon-Aktien als Basiswert beinhaltet.

Durch den Hebel musst du nicht den aktuellen Gegenwert deiner Bestandsposition in Amazon-Aktien in CFDs investieren, sondern – je nach Hebel – in der Regel nur 2 bis 10 Prozent des entsprechenden Kapitals. Sollte bei den Amazon-Aktien nun tatsächlich ein Kursrückgang an der Börse entstehen, erleidest du auf der einen Seite mit deiner Aktienposition vermutlich einen Verlust. Auf der anderen Seite steigt allerdings der Wert deiner Amazon-Short-CFDs, sodass du bei den richtigen, gewählten Größen den Verlust der Aktienposition ausgleichen kannst. Auf diese Weise funktionieren CFDs bei allen genannten Basiswerten, also zum Beispiel bei Indizes, ETFs und ebenfalls zur Absicherung von Währungsrisiken, falls du eine Devisenposition hältst.

 

Welchen CFD-Broker nehme ich zum Hedging?

CFDs lassen sich für gewöhnlich nicht über „normale“ Banken oder Aktienbroker handeln, sondern es benötigt sogenannte CFD-Broker. Von diesen Anbietern existieren mittlerweile mehr als 30 am deutschen Markt, sodass du einen Vergleich durchführen solltest. Der CFD-Brokervergleich hilft dir dabei, den für dich am besten passenden Anbieter zu finden.

Wichtig ist zum Beispiel, dass der CFD-Broker auch den Basiswert im Angebot hat, den du mittels Differenzkontrakte absichern möchtest. Um beim vorherigen Beispiel zu bleiben heißt das, dass du dich ausschließlich für solche CFD-Broker entscheiden solltest, die auch Aktien-CFDs mit dem Basiswert Amazon-Aktien im Angebot haben.

Neben den Handelsinstrumenten solltest du beim CFD-Brokervergleich ebenfalls auf verschiedene Merkmale des Angebotes achten, wie zum Beispiel eine funktionale Trading-Plattform, die Konditionen in Form der Spreads, ob ein Demokonto kostenfrei nutzbar und wie gut der Kundenservice erreichbar ist. In den meisten Fällen führt ein gutes Gesamtpaket dazu, dass es sich auch um einen geeigneten CFD-Broker handelt.

Ebenfalls hilfreich sind Erfahrungs- und Testberichte, die häufig als Reviews bezeichnet werden. Dort werden die einzelnen Bestandteile des Angebotes der CFD-Broker unter die Lupe genommen und können daher ebenfalls eine gute Entscheidungshilfe darstellen. In unserem großen CFD-Broker-Vergleich findet ihre eine Übersicht mit Bewertungen und Fakten zu seriösen CFD-Brokern.